Rasen

Rasen

Rasen, ausschließlich oder doch vorherrschend aus Gräsern gebildete dichte und geschlossene Pflanzendecke des Erdbodens, wird in Parken und Gärten mit besonderer Sorgfalt angelegt und unterhalten. Der R. gedeiht am besten in einem milden, nicht zu trocknen Klima. Zu seiner Anlage wird das Land reichlich gedüngt, durch Kartoffelbau von Unkraut gereinigt, dann im Herbst auf 0,5 m Tiefe rigolt, gedüngt, gegraben, im Frühjahr geharkt, gewalzt und besät. Auf leichtem Boden verwendet man ein Gemisch von 3 Teilen Lolium perenne (englisches Raygras), 2 Teilen Agrostis vulgaris (gewöhnliches rotes Straußgras), 2 Teilen Agrostis stolonifera (Fioringras, weißes Straußgras), 2 Teilen Poa pratensis (Wiesenrispengras). In schattiger Lage bewährt sich ein Zusatz von Poa nemoralis (Hainrispengras). Man sät möglichst bei Windstille auf ein Ar etwa 3 kg der Mischung. Der Same wird nicht eingeharkt, sondern mit dem Harken nur eingeklopft, die besäte Fläche dann leicht angewalzt oder mit Tretbrettern angetreten. Bei günstigem Wetter keimt die Saat in etwa 14 Tagen. Das erste Mähen geschieht mit der Sense, wenn die Halme sich biegen, später aller 8–14 Tage, wenn ein seiner, dichter, grüner Rasen gewünscht wird. In Zeiten großer Dürre setzt man damit aus, da der zu kurz geschnittene R. ausbrennt, wenn er nicht sehr stark bewässert werden kann. Nach dem Schneiden ist der R. leicht anzuwalzen. Nach längerer Zeit wirken vorsichtige Düngungen mit schwefelsaurem Ammoniak in Wasser (1 Proz.) sehr gut, besonders auch wenn Moosbildung im R. auftritt. Zum Winter überzieht man den R. mit einer Schicht Kompost, der möglichst rein von Unkrautsamen sein muß. Dünger aus dem Frühbeet ist die beste Winterdecke und Düngung zugleich. Schmale Kanten und Böschungen lassen sich schwer ansäen und werden am besten mit dünn abgeschälten Rasenstücken belegt. Vgl. Hampel, Gartenrasen und Parkwiesen (Berl. 1895).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Rasen — Rasen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben. 1) Einen lauten ungestümen Lärm machen. Im Hause herum rasen. Auf der Gasse rasen und schreyen. Mein Gott! wie rasen nicht die Dichter! Canitz. Der rasende Pöbel. Der Wind raset um die Dächer. 2) …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Rasen — aus der Nähe Rasen bezeichnet eine Vegetationsdecke aus Gräsern, die durch Wurzeln und Ausläufer mit der Vegetationstragschicht verbunden ist, im Siedlungsgebiet der Menschen liegt und nicht landwirtschaftlich genutzt wird. Rasen findet sich in… …   Deutsch Wikipedia

  • rasen — Vsw std. (13. Jh.), mhd. rāsen, mndd. rāsen, mndl. rasen, razen toben Stammwort. Mit anderer Stammbildung ae. rǣsan stürzen, eilen , anord. rása sich schnell bewegen . Wohl denominativ zu anord. rás, ae. rǣs Lauf, Ansturm , mndd. rās heftige… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • rasen — V. (Grundstufe) ugs.: sich im rasenden Tempo bewegen Synonyme: heizen (ugs.), preschen Beispiele: Der Radfahrer raste wie verrückt. Er raste auf seinem Motorrad. rasen V. (Aufbaustufe) sich wie wahnsinnig verhalten, außer sich sein Synonyme:… …   Extremes Deutsch

  • Råsen — is a lake in the municipality of Nord Odal in Hedmark county, Norway.ee also*List of lakes in Norway …   Wikipedia

  • Rasen [1] — Rasen, s. Raserei …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rasen [2] — Rasen, 1) kurzhalmiges, dicht stehendes Gras, dessen Wurzeln verwachsen sind, u. welches sich stets auf einem dafür geeigneten Platz (Rasenplatz) selbst erzeugt; 2) ein solcher Platz selbst, er dient gewöhnlich zur Viehweide; 3) Zierrasen, bes.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rasen [1] — Rasen (Raffe), 1. oberdeutsche Benennung für Dachsparren (s. Holzdachstühle unter Dachstuhl, 1. Sparren, Bd. 2, S. 513); 2. s.v.w. Raster, Latte aus Kiefernholz von 1,2–1,8 m lang, 15–18 cm breit und 3 cm dick. Weinbrenner …   Lexikon der gesamten Technik

  • Rasen [2] — Rasen, s. Berasung …   Lexikon der gesamten Technik

  • Rasen — Lawn …   Das große Fremdwörterbuch

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