Miesitschek von Wischkau

Miesitschek von Wischkau (spr. mje-), Karl, lippischer Staatsminister, geb. 29. Juli 1859 in Berlin, aus einer alten böhmischen Adelsfamilie, die im 17. Jahrh. nach Schlesien auswanderte, wurde 1882 Regierungsassessor, 1889 Landrat in Wongrowitz, 1895 in Thorn und kam 1896 als Regierungsrat an das Oberpräsidium in Danzig. Vom Grafregenten Ernst zur Lippe-Biesterfeld (s. Ernst 9) zum lippeschen Staatsminister berufen, hatte er als Vertreter des Fürstentums im Bundesrat dessen Konflikt mit Lippe-Schaumburg auszufechten. Es gelang ihm indes nur, die landesgesetzliche Regelung der Frage insoweit durchzusetzen, als für die Nachfolge in der Regentschaft an Stelle der Wahl des Regenten durch den Landtag die Primogeniturerbfolge im Biesterfelder Hause gesetzlich festgelegt wurde (Weiteres s. Lippe, S. 593). Nachdem M. 1900 seine Entlassung als Minister erhalten hatte, trat er 1902 wieder in preußischen Dienst und wurde Regierungsrat in Marienwerder.