- Auckland [2]
Auckland (spr. aokländ), 1) Sir William Eden, Baronet, dann erster Lord A., engl. Diplomat und Schriftsteller, geb. 3. April 1744, gest. 28. Mai 1814, trat 1774 ins Parlament, war unter dem ältern Pitt 1776 Lord im Handelsamt und verhandelte 1178 mit den amerikanischen Kolonien vergeblich wegen eines Friedens. Er war 1780–82 Obersekretär, 1783 Vizeschatzmeister von Irland und 1785 Gesandter am französischen Hof, wo er 1786 einen wichtigen Handelsvertrag abschloß, 1788 Gesandter in Madrid und 1790–93 Bevollmächtigter bei den Generalstaaten der Niederlande. Nach England zurückgekehrt und mm Baron ernannt, verteidigte er im Oberhaus aufs eifrigste die Politik seines Freundes, des jüngern Pitt. Von 1798–1801 war er Generalpostmeister. Zahlreich sind seine Schriften über soziale, politische und kommerzielle Fragen. – Sein jüngerer Sohn, Robert John, geb. 1799, 1854–69 Bischof von Bath und Wells, gest. 25. April 1870, veröffentlichte einen Teil seines für die Zeit von 1772–1814 wichtigen Nachlasses (»The journal and correspondence of William Lord A.«, Lond. 1860–62, 4 Bde.).
2) George Eden, Graf A., brit. Staatsmann, Sohn des vorigen, geb. 25. Aug. 1784, gest. 1. Jan. 1849, war 1810–14 Mitglied des Unterhauses und nahm 1814 seinen Sitz im Oberhaus ein, der Whigpartei angehörend. Er wurde 1830 Handelsminister. 1834 erster Lord der Admiralität, 1836 Generalgouverneur von Ostindien. An dem unglücklichen Ausgang der Expedition von Afghanistan trugen seine nach den ersten Erfolgen getroffenen leichtsinnigen Anordnungen wesentlich die Schuld. Dagegen machte er sich um Indiens Landwirtschaft und Volksunterricht verdient. Im März 1842 nach England zurückgekehrt, bekleidete er, schon 1839 zum Earl of A. ernannt, 1846–49 abermals das Amt eines ersten Lords der Admiralität. Vgl. Orlich, Indien und seine Regierung, Bd. 1 (Leipz. 1859); Trotter, Earl of A. (in der Sammlung »Rulers of India«, Lond. 1893).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.