Manipur

Manipur

Manipur (Katha bei den Birmanen), britischind. Vasallenstaat, im SO. von Assam, an Oberbirma grenzend, 21,500 qkm groß, mit (1901) 284,465 Einw., darunter 170,577 Hindu, 10,383 Mohammedaner und 103,307 Naturanbeter in den Bergen. Das Land ist von drei parallelen, bis 2500 m hohen Bergketten durchzogen und wohlbewässert; der Nam Kathe oder Manipurfluß fließt zum Chinddwin, einem Nebenfluß des Irawadi, der Barak zum Megna ab. Das Klima ist gesund, leichte Erdbeben kommen zuweilen vor. Von Mineralien findet man geringwertige Kohle und Eisenerze; Salz wird aus heißen Solquellen gewonnen. Elefanten, Rhinozerosse, Tiger, Leoparden, Bären, Hirsche, wilde Büffel, Affen, Riesenschlangen hausen in den Wäldern, die einen großen Teil der Fläche bedecken; die kleinen Pferde sind kräftig und feurig. Die Einwohner gehören zur indochinesischen Familie, sind aber durch die Naga und Kuki stark beeinflußt worden, von denen mehrere Stämme in den Bergen leben. Die Sprache der Mehrzahl (128,526) ist das Manipuri, das mit verschiedenen Dialekten zusammen die M.-Chittagonggruppe des tibeto-birmanischen Zweiges der indochinesischen Sprachen bildet (Grammatik mit Wörterbuch von Primrose, Shillong 1888). Ackerbau ist Hauptbeschäftigung. Eine fahrbare Straße nach Katschar ist von der indischen Regierung erbaut. Eingeführt werden von Katschar: Betelnüsse, Baumwollenstoffe, kupferne Geräte, Handwerkszeug u. a.; ausgeführt: Pferde, Leinwand, Seide, Wachs etc. Politisch steht M. unter dem britischen Regierungskommissar in Assam. Der Radscha verdankt seine Unabhängigkeit von Birma (1826) den Engländern, die Truppen (4400 Mann Infanterie, 400 Kavallerie, 500 Artillerie) sind eine von englischen Offizieren ausgebildete Miliz. – Der Hauptort M. oder Imphal (eigentliche Städte gibt es nicht), mit (1901) 67,093 Einw. (ausschließlich Hindu), liegt 762 m ü. M., ist sehr weitläufig gebaut und schließt die weite, von Graben und Wall umgebene Residenz des Radschas ein. Vgl. Mrs. Grimwood, Three years in M. (Lond. 1891); Johnstone, My experiences in M. and the Naga Hills (das. 1895).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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