- Lauderdale [2]
Lauderdale (spr. laoderdēl), 1) John Maitland, Graf von, aus einer alten, seit dem 13. Jahrh. in Schottland ansässigen Familie, geb. 24. Mai 1616, gest. im August 1682, gehörte im Anfang des Bürgerkriegs zu den Covenanters, schloß sich aber 1648 den Royalisten an und ging nach der Schlacht von Preston mit Karl II. auf den Kontinent. In der Schlacht von Worcester wurde er 1651 gefangen genommen, nach Moncks Einzug in London aber freigelassen und 1672 zum Herzog von L. erhoben. Als Staatssekretär für Schottland gehörte er zu den einflußreichsten Mitgliedern des Cabal-Ministeriums (s. d.) und behauptete sich auch gegen wiederholte Versuche des Parlaments, ihn zu verdrängen. In Schottland machte er sich durch seine absolutistischen Grundsätze verhaßt. W. Scott hat ihn in »Old mortality« geschildert.
2) James Maitland, achter Graf von, brit. Staatsmann, geb. 26. Jan. 1759, gest. 13. Sept. 1839, studierte in Oxford und Glasgow, trat 1780 ins Parlament und wurde, nachdem er 1789 den Titel seines Vaters ererbt hatte, als schottischer Repräsentativ-Peer ins Oberhaus gewählt. Als sein Freund Fox 1806 ins Ministerium kam, wurde L. Peer von Großbritannien und Großsiegelbewahrer von Schottland, welches Amt er jedoch bei der Veränderung des Ministeriums wieder verlor. 1806 nahm er an den von Fox angeknüpften, vergeblichen Friedensverhandlungen mit Napoleon I. teil. Später kam er von seinen liberalen Ansichten zurück, bekämpfte mit Leidenschaft die Parlamentsreform und war das Haupt der schottischen Hochtories. Unter seinen Flugschriften über irische und indische Finanzen etc. ist hervorzuheben: »An inquiry into the nature and origin of public wealth« (Edinb. 1804; deutsch, Berl. 1809), worin er als Gegner der Theorien Adam Smiths auftritt.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.