- Jouffroy
Jouffroy (spr. schūfrŭá), 1) Théodore Simon, franz. Publizist und Philosoph, geb. 7. Juli 1796 in Pontets im Jura, gest. 1. März 1842, widmete sich auf der Normalschule in Paris unter Cousins Leitung dem Studium der Philosophie und erhielt nach der Julirevolution eine Anstellung in der genannten Anstalt als Lehrer der Philosophie. 1832 wurde er am Collège de France Nachfolger Thurots, welche Stelle er 1837 wieder niederlegte, und 1833 Mitglied der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften, später auch Mitglied des Universitätsrates. Als Schüler Cousins hat er in dessen Geiste, aber doch selbständig gearbeitet, indem er den psychologischen Standpunkt stets beibehielt. Besonders berücksichtigte er die schottische Philosophie, veröffentlichte eine französische Bearbeitung der »Outlines of moral philosophy« von Dugald Stewart (Par. 1826, 3. Aufl. 1841) und der sämtlichen Werke von Thomas Reid (das. 1836, 6 Bde.), beide mit vorzüglichen Einleitungen. Außerdem erschienen von ihm »Mélanges philosophiques« (1833, 7. Aufl. 1901; neue Folge 1842, 4. Aufl. 1883), eine Auswahl seiner wichtigsten Artikel aus dem »Globe«. Von seinen an der Sorbonne gehaltenen Vorlesungen erschienen der »Cours de droit naturel« (1833–42, 4. Aufl. 1866) und »Cours d'esthetique« (1843 von Damiron herausgegeben, 4. Aufl. 1883) im Druck. Sein Briefwechsel wurde von A. Lair herausgegeben: »Correspondance de Théodore J.« (Par. 1901). Vgl. Tissot, Théodore J., sa vie et ses écrits (das. 1875); Ollé-Laprune, Théodore J. (das. 1899).
2) François, franz. Bildhauer, geb. 1. Febr. 1806 in Dijon, gest. 26. Juni 1882 in Laval, wurde in Paris Schüler Rameys, erhielt 1832 den römischen Preis und vollendete 1835 in Rom den neapolitanischen Hirten auf einem Grab, der in Paris ausgestellt wurde. Von seinen spätern Werken sind zu nennen: die Verfluchung des Kain (1838), eine Statuette von Lamartine, ein junges Mädchen, das der Venus ihr erstes Geheimnis anvertraut (1839, im Luxembourg), die Enttäuschung (1840), Frühling und Herbst (1845), die Träumerei (1848), die Verlassenheit (1853), Christus und die Apostel an der Fassade von St.-Augustin, die Statuen der Strafe und des Schutzes am Justizpalast und der lyrischen Poesie an der Neuen Oper in Paris (1867). Er war Professor an der Ecole des beaux-arts.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.