- Heinemann
Heinemann, 1) Otto von, Geschichtsforscher, geb. 7. März 1824 in Helmstedt, gest. 6. Juni 1904 in Wolfenbüttel, studierte in Bonn und Berlin, ward 1853 Oberlehrer und 1856 Professor am Gymnasium in Bernburg und 1868 Oberbibliothekar in Wolfenbüttel und lehrte bis 1897 Geschichte an der Technischen Hochschule in Braunschweig. Er schrieb: »Das Königreich Hannover und das Herzogtum Braunschweig« (Darmst. 1858, 2 Bde.); »Markgraf Gero« (Braunschw. 1860); »Albrecht der Bär« (Darmst. 1864); »Äneas Sylvius als Prediger eines allgemeinen Kreuzzugs gegen die Türken« (1865); »Die ältern Siegel des anhaltischen Fürstenhauses« (1867); »Codex diplomaticus Anhaltinus« (Dessau 1867–1883, 6 Bde.); »Lothar der Sachse und Konrad III.« (Halle 1869); »Zur Erinnerung an G. E. Lessing« (Leipz. 1870); »Geschichte und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode« (Quedl. 1877); »Die Burg Dankwarderode« (Braunschw. 1880); »Die herzogliche Bibliothek zu Wolfenbüttel« (Wolfenb. 1879, 2. Aufl. 1894); »Das herzogliche Schloß zu Wolfenbüttel« (1881); »Aus der Vergangenheit des welfischen Hauses« (6 Vorträge, Wolfenb. 1881); »Geschichte von Braunschweig und Hannover« (Gotha 1882–92, 3 Bde.); »Die Handschriften der herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel« (Wolfenb. 1884–1904, 8 Bde.); »Ex-libris-Sammlung der herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel« (das. 1895); »Aus vergangenen Tagen, Lebenserinnerungen« (das. 1902). – Sein Sohn Lothar, geb. 19. Febr. 1859 in Braunschweig, seit 1898 Professor der Geschichte in Tübingen, gest. daselbst 23. Febr. 1901, schrieb: »Geschichte der Normannen in Italien« (Bd. 1, Leipz. 1894) und »Zur Entstehung der Stadtverfassung in Italien« (das. 1896).
2) Karl, Goetheforscher, geb. 9. März 1857 in Deutsch-Eylau (Westpreußen), studierte in Leipzig klassische und deutsche Philologie und wirkt daselbst seit 1882 als Oberlehrer am königlichen Gymnasium, seit 1899 mit dem Titel Professor. Von 1892–98 war er Redakteur der »Blätter für literarische Unterhaltung«. Er wurde in weitern Kreisen bekannt durch sein Werk »Goethes Mutter« (Leipz. 1891, 7. Aufl. 1904), seine umfassende illustrierte Biographie »Goethe« (das. 1895, 2 Bde.; 3. Aufl. 1903) und eine im Verein mit mehreren Fachgelehrten für Meyers Klassiker-Bibliothek besorgte kritisch-erläuterte Ausgabe von Goethes Werken.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.