- Anderson [3]
Anderson (spr. änderß'n), 1) Alexander, amerikan. Holzschneider, geb. 1775 in New York, gest. 18. Jan. 1870 in Jersey City (New Jersey), war ursprünglich praktischer Arzt, widmete sich dann der Holzschneidekunst, deren Technik er gleichsam für sich neu erfand. A. darf als der Gründer der Holzschneidekunst in den Vereinigten Staaten von Nordamerika angesehen werden. Seine Hauptwerke sind Illustrationen zu Bells Anatomie (60–70 Blätter) und zu Shakespeares Dramen (80 Blätter). Vgl. Burr, Life and work of Alexander A. (New York 1893).
2) Arthur, Begründer großartiger Unternehmungen in England, geb. 1792 auf der Insel Shetland, gest. 28. Febr. 1868 in Norwood bei London, trat zuerst in die Marine ein, widmete sich aber 1815 der Reederei und dem Handel. Seine erste größere Unternehmung war die Beteiligung an der Ausrüstung der Expedition Dom Pedros gegen die Herrschaft Dom Miguels in Portugal. Eine hervorragende Rolle spielte er dann als Mitglied der Anti-Cornlaw-League (s. d.). 1847 zum Parlamentsmitglied für Orkney und Shetland gewählt, trat er für die Aufhebung der Navigationsakte und andrer den Handel hemmender Gesetze in die Schranken. A. war der Gründer und seit 1867 der Hauptdirektor der Peninsular and Oriental Steam Navigation Company, die lange Zeit fast den ganzen Post- und Passagierverkehr zwischen England und seinen östlichen Kolonien vermittelte. Er gründete außerdem aus seinen eignen bedeutenden Mitteln verschiedene Wohltätigkeitsanstalten, wie eine Bildungsanstalt für Handwerker in Norwood, eine andre in Lerwick für arme Kinder der Insel Shetland etc.
3) John, brit. Naturforscher und Reisender, geb. 4. Okt. 1833 in Edinburg, gest. 16. Aug. 1900 in Buxton, kam 1864 nach Kalkutta, erhielt dort neben einer Professur für Anatomie eine Stellung am Indischen Museum und begleitete als Arzt mehrere Expeditionen nach Westchina und Birma. 1887 kehrte er nach England zurück. Er schrieb: »A report on the expedition to western China via Bhamo« (Lond. 1871); »Mandalay to Momien, a narrative of the two expeditions to Western China of 1868 and 1875 under Col. Edward Sladen and Col. Horace Browne« (1876; dazu der Bericht über die zoologischen Ergebnisse, 1878); »English intercourse with Siam in the 17. century« (1890); »Herpetologia of Arabia« (1896); »Zoology of Egypt« (1. Teil: Reptilia and Batrachia, 1898).
4) Rasmus Björn, amerikan. Schriftsteller, geb. 12. Jan. 1846 in Albion (Wisconsin) als Sohn eines eingewanderten norwegischen Quäkers, war 1875–1884 Professor der skandinavischen Sprachen in Madison und wurde 1885 zum Ministerresidenten und Generalkonsul der Vereinigten Staaten in Kopenhagen ernannt. Er schrieb: »Den norske Maalsag« (Chicago 1874); »America not discovered by Columbus« (3. Aufl. 1883; deutsch: »Die Entdeckung von Amerika«, Hamb. 1892), sowie Werke über nordische Volkssagen.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.