- Goldhähnchen [2]
Goldhähnchen (Regulus Cuv.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel und der Familie der Sänger (Sylviidae), kleine, zierliche Vögel mit geradem, dünnem, spitzigem Schnabel, sehr schlanken, hochläufigen Füßen, kurzen, stark gerundeten, breiten Flügeln und mittellangem, leicht ausgerandetem Schwanz. Das Wintergoldhähnchen (Goldvögelchen, Goldammerchen, Sommerkönig, Regulus regulus L.), 9,5 cm lang, 15,5 cm breit, ist oben zeisiggrün, unten weißgrau; Schwanz und Flügel sind tiefgrau, letztere mit zwei hellen Binden. Zügel und Augengegend sind weiß. Beim Männchen sind die Federn des Oberkopfes gelb, die verlängerten des Scheitels orange, seitlich durch einen schwarzen Längsstrich begrenzt, beim Weibchen ist auch der Scheitel gelb. Es findet sich in fast ganz Europa und Nordasien bis Japan. Bei uns bewohnt es als Stand- und Strichvogel vorzugsweise Nadelwälder, hält sich auf hohen Bäumen und im Gebüsch und ist unaufhörlich in Bewegung. Seine Nahrung besteht aus Insekten, deren Larven und Eiern und aus Sämereien. Das Nest ist kugelförmig, gewöhnlich an dichten Endspitzen der Äste großer Nadelbäume befestigt. Es enthält im Mai und Juni 6–10 weißlich gelbgraue oder blaß fleischfarbene, lehmrot gefleckte Eier (s. Tafel »Eier I«, Fig. 24). Sein Gesang ist abgebrochen, sehr sein und ertönt selbst an schönen Wintertagen. In der Gefangenschaft ist es meist hinfällig, eingewöhnt wird es sehr zahm und kann dann lange ausdauern. Das Sommergoldhähnchen (R. ignicapillus Brehm) ist noch kleiner als das vorige und ihm sehr ähnlich, nur lebhafter gefärbt; Zügel und Augengegend sind schwarz, über dem Auge verläuft ein weißer Strich, und der Oberkopf des Männchens ist mit prächtigem Feuergelb geziert. Es bewohnt Mittel- und Südeuropa und Nordafrika, bevorzugt auch Nadelwälder und weilt bei uns von Mai bis September. Übrigens ähnelt es in Lebensart und Fortpflanzung dem vorigen sehr. Das Ei s. Tafel »Eier I«, Fig. 25.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.