- Goldene Horde
Goldene Horde (eigentlich Sir Ordo = goldenes Lager oder Residenz des Chans), Sammelbegriff für alle mongolischen Teilreiche in Westasien und Osteuropa, die sich nach Temudschins (Dschengis-Chans) Tod unter Herrschern aus der Familie seines ältesten, frühverstorbenen Sohnes Dschudschi bis nach Nowgorod, Litauen und Polen hin bildeten Der Stammbaum auf S. 95 veranschaulicht dies Nur die herrschenden Familien und die Führer der Heere waren mongolischer Rasse; die große Masse der meist gewaltsam unterworfenen Untertanen waren turkotatarischen Stammes.
Nachdem die Mongolen seit etwa 1230 über zwei Jahrhunderte von ihrer Hauptstadt Sarai aus das ganze östliche und südliche Rußland geknechtet hatten, zerfiel die Herrschaft der Goldenen Horde, bis 1502 der letzte Chan von Kiptschak durch die Russen gestürzt wurde. Von da an haben sich einzelne Abkömmlinge der Goldenen Horde nur in Teilfürstentümern (Astrachan u.a.) behaupten können. Vgl. v. Hammer-Purgstall, Geschichte der Goldenen Horde (Pest. 1840); Howorth, History of the Mongols (Lond. 1876–88, 3 Tle.); Lane-Poole, The Mohammadan dynasties (das. 1894); Schurtz, Hochasien, im 2. Bande von Helmolts »Weltgeschichte« (Leipz. 1902).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.