- Alvinczy
Alvinczy (spr. -wintzi), 1) Peter, siebenbürg. Politiker und Jurist, war seit 1681 bis zu seinem Tode (1701) oberster Richter und verfaßte sämtliche Urkunden und Erlasse, die der Vereinigung Siebenbürgens mit dem Hause Habsburg als Unterlage dienten (hrsg. als: »Diplomatarium Alvinczianum 1684–1688«. Budap. 1870–87, 3 Bde.).
2) Joseph, Freiherr von Barberek, österreich. Feldmarschall, geb. 1. Febr. 1735 auf dem Schloß Alvincz in Siebenbürgen, gest. 25. Nov. 1810 in Ofen als letzter seines Geschlechts, trat 1750 in ein Husarenregiment und zeichnete sich im Siebenjährigen Kriege bei Torgau, Schweidnitz und Teplitz aus. Nach dem Friedensschluß half er das von Lacy entworfene Exerzierreglement für das österreichische Heer durchführen. Im Bayrischen Erbfolgekrieg nahm er als Oberst den Prinzen von Hessen-Philippsthal bei der Einnahme von Habelschwerdt gefangen. Als Generalmajor ward er vom Kaiser Joseph II. zum Lehrer seines Neffen, des spätern Kaisers Franz II., in der Taktik ernannt. Nachdem er vor Belgrad gekämpft und zum Feldmarschallleutnant ernannt worden, führte er 1790 das zur Dämpfung des belgischen Aufstandes bestimmte Heer; doch hemmte ein Sturz vom Pferde seine Tätigkeit. Erst im Kriege mit Frankreich kam A. 1792 wieder ins Feld. An der Spitze einer Division zeichnete er sich bei Neerwinden, Châtillon, Landrecy, Charleroi und Fleurus aus, ward aber 6. Sept. 1793 bei Honoschoote besiegt. Seit 1794 Feldzeugmeister, ward er 1795 zu der Oberrheinarmee versetzt, erhielt das Oberkommando aller Kriegsheere zwischen Neckar und Konstanz und wurde 1796 in den Hofkriegsrat berufen. Nach dem Rückzuge Beaulieus aus der Lombardei nach Tirol bereitete er hier die Erhebung vor. Bei-dem Versuche, Mantua zu entsetzen, ward er von Bonaparte 15.–17. Nov. 1796 bei Arcole, darauf 14. Jan. 1797 bei Rivoli geschlagen, worauf Mantua fiel und Erzherzog Karl den Oberbefehl erhielt. Später wurde A. Kommandieren der in Ungarn und 1808 Feldmarschall.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.