- Alk
Alk (Alca L.), Gattung der Schwimmvögel aus der Familie der Alken (Alcidae), Vögel mit walzenförmigem Leib, kurzen, weit nach hinten eingelenkten Beinen, dreizehigen Schwimmfüßen, mittellangem Schnabel, langspitzigen, sehr kurzen oder verkümmerten Flügeln und kurzem Schwanz. Die Alken bewegen sich auf dem Lande schwerfällig, fliegen ungeschickt, schwimmen aber pfeilschnell und erbeuten tauchend allerlei Seetiere. Die Gattung ist in der arktischen Zone durch mehrere Arten repräsentiert und in sehr großer Individuenzahl vorhanden. Bei drohender Gefahr suchen die Vögel Schutz durch Tauchen und Schwimmen. Wertvoll sind Eier, Federn und die noch nicht flüggen, von Fett strotzenden Jungen, die eingesalzen werden. Man erklettert die Klippen (Vogelberge), auf denen die Vögel brüten, und erschlägt sie. Auch breitet man Netze auf der See aus und scheucht die Vögel durch Schüsse auf. Der Tordalk (Alike, Eisalk, A. torda L., s. Tafel »Schwimmvögel VI«, Fig. 1), 42 cm lang, 70 cm breit, weiß, am Kopf, Hals und an der Oberseite schwarz, bewohnt namentlich die Lofoten, brütet vereinzelt auf Helgoland, erscheint im Winter an den deutschen, holländischen und französischen Küsten, nistet in Felsenritzen und unter Steinen und legt ein in Färbung und Zeichnung vielfach variierendes Ei. Der Riesen- oder Brillenalk (Geyrfugl der Isländer, A. impennis L., s. Tafel »Schwimmvögel VI«, Fig. 2), 90 cm lang, mit verkümmerten Flügeln, auf der Oberseite schwarz, an der Kehle schwarzbraun, unterseits weiß, ist seit etwa 1840 ausgestorben. Er brütete auf den Färöerinseln und kam auch an die deutsche Küste. Am häufigsten war er auf den Schären vor Island und Neufundland und auf der Funkinsel, wo die Vögel noch im 17. Jahrh. massenhaft erschlagen und eingesalzen wurden. Später erlegte man sie der Federn halber. Das einzige Ei, welches das Weibchen legte, war 120 bis 130 mm lang, grauweiß, dunkel gefleckt. Derartige Eier werden jetzt sehr teuer bezahlt (6000 Mk.). Vgl. Blasius, Zur Geschichte von Alca impennis (»Journal für Ornithologie«, 1884).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.