- Elĕmi
Elĕmi (Ölbaumharz) ist das an ätherischen Olen mehr oder minder reiche Harz von Burserazeen, das anfänglich stets terpentinartig ist und erst durch Verlust von ätherischem Öl starr wird. Man unterscheidet Manilaelemi, von Luzon und andern Philippinen, von unbekannter Abstammung, weich, klebend, gelblich oder grünlich, riecht fenchelartig, schmeckt gewürzhaft, etwas bitter, erstarrt später zu einer lichtbräunlichen Masse. E. von Yukatan und Mexiko, angeblich von Amyris Plumieri, ist grünlichgelb, später kreidig; E. von Guayana von Icica viridiflora, weißlich, faserig, innen grünlich gebändert, außen schwärzlich; E. von Ocumé, in Gabon gesammelt, dem vorigen ähnlich; Gomartharz von Bursera gummifera auf Martinique und Guadeloupe, außen weißlich, innen grünlich oder gelblich, geschichtet, riecht terpentinartig, auf frischem Bruch kümmelartig. Alle festen Elemiarten sind reich an Kristallen, lassen sich wie Speckstein schaben, riechen terpentinartig und nebenbei an Fenchel, Anis, Kümmel, Macis, Zitronen mahnend und schmecken aromatisch, bitter, erwärmend. E. erweicht bei 80°, schmilzt bei 120°, löst sich in kaltem Chloroform und in warmem Alkohol und enthält neben sauerstofffreiem ätherischen Öl kristallisierbares Amyrin (zwei isomere Alkohole C30H49.OH), Bryoidin C20H38O3, Elemisäure C35H56O4, einen Bitterstoff etc. Man benutzt E. zu Firnissen, zu lithographischer Umdruckfarbe, in der Hutmacherei zum Steifen, auch in Salbenform (Balsamum Arcaei) zur Beförderung der Eiterabsonderung bei alten Geschwüren. Ein von Theophrast erwähntes Gummi des »äthiopischen Ölbaums«, das als Wundmittel benutzt wurde, fand sich als Resina Elemnia noch im 16. Jahrh. in Apotheken, doch ist die Abstammung dieser jetzt verschwundenen Droge unbekannt. Nach der Entdeckung Amerikas substituierte man dafür leichter zu erhaltende Harze von Icica-Arten, aber diese wurden in der Folge wieder durch das Manila-E. verdrängt, das zuerst Camellus 1701 erwähnte.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.