Eitner

Eitner

Eitner, 1) Robert, Musikhistoriker, geb. 22. Okt. 1832 in Breslau, machte dort unter Brosigs Leitung seine Studien, ging 1853 nach Berlin, trat daselbst als Klaviervirtuos und Komponist von Klavierstücken und Liedern auf, widmete sich aber von 1863 an ausschließlich dem Lehrfach. 1869 rief er mit Fr. Commer die Gesellschaft für Musikforschung ins Leben und redigiert seitdem die von derselben herausgegebenen »Monatshefte für Musikgeschichte«. Auf seine Veranlassung wurde 1873 auch noch mit den »Publikationen älterer praktischen und theoretischen Musikwerke« begonnen. Die historischen Arbeiten Eitners sind zum größten Teil in diesen Werken zu finden; außerdem gab er eine Reihe bibliographischer Werke heraus, wie das »Verzeichnis neuer Ausgaben alter Musikwerke« (Berl. 1871), die »Bibliographie der Musiksammelwerke des 16. und 17. Jahrhunderts« (das. 1877) und vor allem das »Biographisch-bibliographische Quellenlexikon der Musiker und Musikgelehrten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts« (Leipz. 1900–1903, Bd. 1–8). Seit 1880 hat er seinen Wohnsitz in Templin (Ukermark). 1903 wurde er zum Professor ernannt.

2) Ernst Gustav, Philolog und Schulmann, geb. 9. Okt. 1835 in Fraustadt (Posen), studierte 1856–60 in Breslau, wirkte daselbst 1860–73 als Realschul- und Gymnasiallehrer, dann als Direktor des Gymnasiums zu Wohlau und (seit 1881) des Gesamtgymnasiums zu Görlitz. Hier trat er mit E. v. Schenckendorff (s. d.) tätig ein für Jugendspiele und Knabenhandarbeit. 1898 nahm er den Abschied. Er schrieb: »De sphaeristica apud Graecos et Romanos« (Bresl. 1860); »Jakob Baldes Leben und Charakter« (das. 1862, Programm); »J. Chr. Günthers Biograph Dr. Steinbach und die Gottschedianer« (das. 1872, Programm); »Die Jugendspiele« (8. Aufl., Leipz. 1893) und mehrere Programmaufsätze über Gegenstände aus dem altrömischen Leben. Auch gab er »Justini historiarum libri« (mit Domke, Bresl. 1865, 2 Tle.) und Fr. v. Logaus »Sinngedichte« (Auswahl in Goedekes »Dichtern des 17. Jahrhunderts«, Leipz. 1870; vollständig in den Publikationen des Stuttgarter Literarischen Vereins, 1872) heraus.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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