Eberhard [3]

Eberhard [3]

Eberhard, 1) Johann August, Philosoph, geb. 31. Aug. 1739 in Halberstadt, gest. 6. Jan. 1809, studierte in Halle Theologie, ward 1736 Konrektor am Gymnasium u. Prediger in Halberstadt, 1774 in Charlottenburg und machte sich durch seine Schrift »Neue Apologie des Sokrates« (Berl. 1772, 2 Bde.; 3. Aufl. 1788), die nach Wolffschen Grundsätzen die Rechte der Vernunft gegen die orthodoxe Theologie vertrat, so vorteilhaft bekannt, daß ihn Friedrich d. Gr. 1778 zum Professor der Philosophie in Halle und infolge seiner gekrönten Preisschrift »Allgemeine Theorie des Denkens und Empfindens« (das. 1776, 2. Aufl. 1786) 1786 zum Mitgliede der Berliner Akademie der Wissenschaften ernannte. Von seinen philosophischen Schriften seien noch erwähnt: »Sittenlehre der Vernunft« (Berl. 1781, 2. Aufl. 1786); »Theorie der schönen Künste und Wissenschaften« (das. 1783, 3. Aufl. 1790); »Handbuch der Ästhetik« (Halle 1803–1805, 4 Bde.; 2. Aufl. 1807–20). Außerdem schrieb er: »Versuch einer allgemeinen deutschen Synonymik« (Halle 1795–1802, 6 Bde.; fortgesetzt und erweitert von Maaß, 1818–21, 12 Bde.; 4. Aufl. von Meyer, Leipz. 1853, 2 Bde.); »Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache« (Halle 1802; 15. Aufl. von Lyon, Leipz. 1896). Er teilte im ganzen den Standpunkt Wolffs gegenüber Kant. Nicolai verfaßte eine Gedächtnisschrift (Berl. 1810) auf ihn.

2) Christian August Gottlob, Dichter und Schriftsteller, geb. 1769 in Belzig, gest. 13. Mai 1845 in Dresden, studierte in Leipzig Theologie, wandte sich dann der bildenden Kunst und hierauf seit 1792 der Literatur zu, ward Mitarbeiter an Beckers »Taschenbuch« und den »Erholungen«, übernahm 1807 die Rengersche Buchhandlung in Halle und gab hier mit Lafontaine die Monatsschrift »Salina« (Halle 1812 bis 1816, 8 Bde.) und allein »Flatterrosen« (das. 1817) heraus. Auch übernahm er nach des Vaters Tode die Redaktion von dessen »Jahrbuch der häuslichen Andacht«. 1835 wendete er sich nach Hamburg. Eine Reise nach Italien veranlaßte das Werk »Italien, wie es mir erschienen ist« (Halle 1839, 2 Bde.), eine Widerlegung von Nicolais »Italien, wie es wirklich ist«. Seit 1842 lebte E. in Dresden. Seine poetischen Schriften lehnten sich an die ältern Dichter des 18. Jahrh. an. Bleibenden Erfolg hatte: »Hannchen und die Küchlein« (Halle 1822), ein Idyll, das der Jugend noch heute gefällt und in zahlreichen Ausgaben verbreitet ist. Außerdem sind zu nennen: »Der erste Mensch und die Erde« (Halle 1828, 2. Aufl. 1834), »Vermischte Gedichte« (das. 1833, 2 Bde.) und »Blicke in Tiedges und in Elisas Leben« (Berl. 1844). Seine »Gesammelten Schriften« erschienen Halle 1830–31 in 20 Bänden.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eberhard — ist ein männlicher Vorname und kommt auch als Familienname vor. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag 3 Bekannte Namensträger 3.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard I. — Eberhard ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag 3 Bekannte Namensträger 3.1 Herrschaftsname 3.1.1 Eberhard …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard II. — Eberhard ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag 3 Bekannte Namensträger 3.1 Herrschaftsname 3.1.1 Eberhard …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard V. — Eberhard im Bart, 1492 Anlässlich seiner Erhebung zum Herzog nahm Eberhard I. 1495 dieses neue Wappen an …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Eberhard, en français Évrard, est un nom propre qui peut désigner : Sommaire 1 Prénom et patronyme 2 …   Wikipédia en Français

  • Eberhard — or Everard is an old Germanic name meaning the strength or courage of a wild boar.*Eberhard of Friuli *Eberhard I, Duke of Württemberg *Eberhard II, Count of Württemberg *Eberhard I, Count of Bonngau *Eberhard III of Franconia *Everard of Calne… …   Wikipedia

  • Eberhard I — may refer to: *Eberhard I of Berg, count of Altena (also called Eberhard I von Altena) (1140 1180), son of Adolf IV of Berg, count of Berg and Altena *Eberhard I, Count of Bonngau, count of Bonngau and count in Zulpichgau and Keldachga] (904 937) …   Wikipedia

  • Eberhard II — de Wurtemberg Pour les articles homonymes, voir Eberhard de Wurtemberg (homonymie). Eberhard II du Wurtemberg (1315 1392), fut comte du Wurtemberg et comte d Urach avec son frère Ulrich IV de 1344 à 1366. A cette date, il devint seul comte du… …   Wikipédia en Français

  • Eberhard [2] — Eberhard, Grafen und Herzöge von Württemberg: 1) E. I., der Erlauchte genannt, Graf von Württemberg, geb. 13. Mürz 1265, gest. d. Juni 1325, Sohn Ulrichs 1., regierte als Kind mit seinem ältern Bruder Ulrich II. 1265–79 gemeinsam, dann, nach… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Eberhard's — or Eberhard was a supermarket chain based in Grand Rapids, Michigan. The company ceased operations in the early 1990s succumbing to increased competition, and the inability to keep up with evolving supermarket trends. Between 1985 and 1986… …   Wikipedia

  • Eberhard — (Eberhardt), deutscher Taufname, bedeutet stark wie ein Eber. I. Fürsten: A) Herzog von Baiern: 1) E., Sohn des Herzogs Arnulf, folgte 937 seinem Vater, wurde aber vom Kaiser Otto J. 939 entsetzt u. st. 966. B) Graf von Berg: 2) E., um 1100, st.… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”