Doppeltsehen

Doppeltsehen (Diplopie), eine krankhafte Erscheinung, die bei fehlerhafter Richtung der Sehachsen des einen oder beider Augen auftritt, weil dann das Bild ein und desselben Gegenstandes auf nicht symmetrische Stellen der beiden Netzhäute fällt und daher zwei gesonderte Eindrücke davon im Gehirn zu stande kommen. Die häufigste Ursache des Doppeltsehens ist Lähmung der Augenmuskeln, die z. B. auf rheumatischer, syphilitischer Grundlage, aber auch nach Verletzungen des Auges oder Schädels auftreten kann. Auch bei Hysterischen, Hypochondrischen, ferner im heftigen Affekt, z. B. Zorn, Schreck, kommt D. vor. Geschwülste in der Augenhöhle verursachen D. durch Beiseiteschieben des Augapfels. Die Behandlung hat die Ursachen des Leidens zu heben, eventuell kommen bei Muskellähmungen operative Eingriffe in Frage. Vgl. auch Zweites Gesicht.