- Diaz
Diaz, Porfirio, mexikan. Präsident, geb. 15. Sept. 1830 in Oaxaca, wurde in einem geistlichen Seminar erzogen, studierte die Rechte und schloß sich als Advokat den Liberalen an. Er kämpfte als Freischarenführer gegen die Klerikalen, dann gegen die Franzosen. 1865 wurde D. in Oaxaca gefangen, entkam aber, war bei dem Sturz des Kaisers Maximilian von Mexiko beteiligt und befehligte einen der republikanischen Heerhaufen. Er belagerte Puebla, während Maximilian in Queretaro sich befand, schlug den kaiserlichen General Marquez und erstürmte 2. April 1867 Puebla. Dann zog er vor Mexiko, wo er einen hartnäckigen Widerstand fand, so daß es ihm erst nach zweimonatiger Belagerung 21. Juni gelang, die Stadt zur Kapitulation zu zwingen. 1871 trat D. als Rival des langjährigen Präsidenten Juarez auf, und als dieser im Juli 1872 starb, versuchte er einen Aufstand, fand jedoch wenig Anhang und mußte sich dem Präsidenten Lerdo unterwerfen, worauf er sich nach Nordamerika begab. Als sich aber 1876 Iglesias gegen Lerdo erhob, kehrte D. nach Mexiko zurück, schlug die Truppen Lerdos 12. Nov. bei Huamantla, die des Iglesias 3. Dez. bei Guanajuato und ward im Februar 1877 zum Präsidenten bis 30. Nov. 1880 ernannt. Er bildete ein stehendes Heer, vermehrte die Einnahmen des Staates und erreichte die Wiederherstellung diplomatischer Beziehungen mit Frankreich. Auch begann er bedeutende öffentliche Arbeiten, namentlich den Bau zahlreicher Eisenbahnen, und übernahm, um diesen ferner zu leiten, nach seinem Rücktritt unter seinem Nachfolger Gonzalez bis 1881 das Ministerium der öffentlichen Arbeiten. 1884 trat er von neuem als Präsident an die Spitze des Staates und wurde seitdem ununterbrochen bei allen Neuwahlen in der Präsidentschaft bestätigt. Seiner festen, wenn auch diktatorischen Regierung verdankt Mexiko eine lange Reihe von Friedensjahren und wachsende Anerkennung im In- und Auslande. 1901 gelang ihm sogar die Wiederherstellung diplomatischer Beziehungen mit Österreich. Vgl. »Rapport du général Porfirio D. à ses compatriotes sur les actes de son administration, 1884–1896« (Par. 1897).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.