- Dana [2]
Dana (spr. dénĕ), 1) Richard Henry, amerikan. Schriftsteller, geb. 15. Nov. 1787 in Cambridge (Massachusetts), gest. 2. Febr. 1879 in Boston, verließ die Harvard-Universität, wo er studiert hatte, wegen einer Studentenverschwörung, wurde Advokat, widmete sich aber dann der Schriftstellerei. Als Gründer und mehrere Jahre lang Redakteur der Monatsschrift »North American Review«, war er seinerzeit einer der hervorragendsten Publizisten und durch seine Vorträge über Shakespeare auch als Kritiker berühmt. Sein erster Gedichtband »Poems« (New York 1833) enthielt »The Buccaneer«, das durch seine prächtige Schilderung des Meeres ausgezeichnet und in allen lyrischen Anthologien zu finden ist. Seine gesammelten Schriften erschienen in demselben Jahre. »Poems and prose writings« (neue Ausg. 1850).
2) James Dwight, Geolog, geb. 12. Febr. 1813 zu Utica im Staate New York, gest. 15. April 1895 in Newhaven (Connecticut), studierte Mathematik und Naturwissenschaft zu New hatten in Connecticut, wurde Lehrer der Mathematik bei der Flotte, bereiste 1833–35 dus Mittelmeer, war 1835 und 1836 Assistent Sillimans in Newhaven und begleitete 1838 als Geolog und Mineral og die Expedition von Wilkes zur Erforschung des laroßen Ozeans. Nach seiner Heimkehr 1842 bearbeitete er in Washington die wissenschaftlich sehr wertvollen Berichte über die Reise: »Report on Zoophytes«, mit Atlas (Washington 1846), »Report on the geology of the Pacific« (das. 1849), »Report on Crustacea« (das. 1852–54). Seit 1855 lebte D. als Professor der Naturgeschichte (seit 1864 der Mineralogie und Geologie) am Yale College in Newhaven. Er schrieb noch: »System of mineralogy« (1837; 6. Aufl. 1892, mit Brush), das vollständigste Lehrbuch, das aber leider in der Kristallbezeichnung keine der in Deutschland herrschenden Methoden angenommen hat; »Manual of mineralogy« (1848; 4. Aufl., mit Brush, 1886); »Geology of U. S. Exploring Expedition« (1849); »Corals and coral-islands« (1853,3. Aufl. 1890); »Manual of geology« (1863, 10. Aufl. 1880); »Manual of geology. Illustrated by a chart of the world« (1890); »Text book of geology« (1864, 4. Aufl. 1883); »The geological story briefly told« (1875); »Characteristics of volcanoes. Hawaïian islands, etc.« (1890). Auch gab er das von seinem Schwiegervater Silliman begründete »American Journal of Science« heraus. Vgl. Gilman, The life of. James Dwight D. (New York 1899). – Sein Sohn Edward Salisbury D., geb. 16. Nov. 1849, lieferte kristallographische Arbeiten und schrieb zwei Nachträge zu seines Vaters »System of mineralogy« (1875 u. 1883), »Text book of mineralogy« (1877, 10. Aufl. 1883), »Text ba ok of elemenlary mechanics« (1881). Er ist seit 1875 Mitredakteur des »American Journal of Science«.
3) Richard Henry, der jüngere, Sohn von D. 1) und ebenfalls Schriftsteller, geb. 1. Aug. 1815 in Cambridge (Massachusetts), gest. 7. Jan. 1882 in Rom, schilderte eine der Gesundheit halber unternommene Seereise in dem Buch »Two years before the mast« (1840), das seinen literarischen Ruf begründete. In seinem nächsten Buch: »The seaman's friend« (1841), zeigte er sich als außerordentlicher Kenner des internationalen Seerechts. Er praktizierte in Boston als Advokat, nahm regen Anteil an der Gründung der Bodenreformpartei und schrieb außer den oben genannten Werken ein Reisetagebuch: »To Cuba and back« (1859), »Letters on Italian unity« (1871), biographische Skizzen über Edward Channing, Washington Allston u. a. sowie mehrere völkerrechtliche Abhandlungen. Vgl. C. F. Adams, Life of Richard Henry D. jun. (Boston 1891).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.