- Czarniecki
Czarniecki (spr. tscharnjétzki), Stephan, poln. Feldherr, geb. 1599, gest. 1665, zeichnete sich gegen die Ukrainischen Kosaken und gegen die Tataren aus. Im Kosakenaufstand 1648 von Chmelnizkij (s.d.) gefangen und zwei Jahre in Hast gehalten, rächte er sich später durch den Sieg bei Beresteczko. Als Kastellan von Kiew besetzte er 1655 bei dem Einfall der Schweden in Polen Krakau und erzwang sich nach zweimonatiger Verteidigung eine ehrenvolle Kapitulation. 1656 zum Oberbefehlshaber der kleinen polnischen Armee ernannt, drang er unter siegreichen Kämpfen in Großpolen ein und führte Kasimir in seine Hauptstadt zurück. Statt jedoch nach Czarnieckis System den kleinen Krieg fortzusetzen, ließ sich der König zu der Schlacht bei Warschau (28.–30. Juli) verleiten, infolge deren er flüchten mußte. C. führte ihn jedoch unter großen Gefahren nach Warschau zurück. Nachdem er den Fürsten von Siebenbürgen 1657 zum Frieden gezwungen, rückte er zur Unterstützung der von dem schwedischen König Karl X. Gustav angegriffenen Dänen in Pommern ein und drang bis Stettin vor, wandte sich dann gegen die inzwischen in Polen eingefallenen Russen und trug viel zu dem blutigen Sieg dei Polonka (27. Juni 1660) bei. In einem zweiten Kriege gegen Rußland überschritt er den Dnjepr und bemächtigte sich mehrerer Plätze. Mit dem erblichen Besitz der Grafschaft Tykozin nebst Bialystok und dessen Umgebung belohnt, starb er im Feldlager zu Sokolowko in Wolhynien.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.