- Clark
Clark, 1) Alvan, Mechaniker, geb. 8. März 1804 zu Ashfield in Massachusetts, gest. 19. Aug. 1887 in Cambridgeport. Anfangs Porträtmaler und Graveur, begann er 1836 in Cambridgeport bei Boston Fernrohre zu bauen und lieferte bald größere, deren vorzügliche Ausführung seinen Ruf begründete. Bei der Prüfung des Objektivs von 47 cm Öffnung des großen Dearborn-Refraktors entdeckte er 31. Jan. 1861 den Begleiter des Sirius. Unterstützt von seinen Söhnen ging nun C. in der Herstellung von Objektivlinsen weit über die bis dahin erreichte Größe hinaus und lieferte einen Refraktor von 59 cm Öffnung der Sternwarte in Princeton (New Jersey), von 66 cm den Sternwarten in Washington und Virginia und von 76 cm Öffnung der Sternwarte in Pulkowa (Abbildung desselben s. Tafel »Äquatorial I«). Sein Sohn, Alvan Graham C. (geb. 10. Juli 1832, gest. 9. Juni 1897 in New York) führte das Geschäft nach des Vaters Tode fort und lieferte die größten bis jetzt existierenden Objektive von 92 cm Durchmesser für die Lick-Sternwarte auf Mount Hamilton in Kalifornien und von 102 cm Öffnung für die Yerkes-Sternwarte in Williamsbay bei Chicago.
2) Latimer, Elektrotechniker, geb. 10. März 1822 zu Great Marlow in Buckinghamshire, gest. 29. Okt. 1898, wurde 1847 Hilfsingenieur beim Bau der Britanniabrücke, trat 1850 in den Dienst der Electric Telegraph Company und gründete gemeinsam mit andern für den Bau und Betrieb elektrotechnischer Anlagen die Firma Clark, Forde u. Co., deren Leitung ihm zufiel, und legte über 50,000 engl. Meilen unterseeischer Kabel in allen Teilen der Erde. 1853 machte er umfassende Untersuchungen über elektrische Kabel, die seit 1861 auf die unterseeischen Kabel ausgedehnt wurden und zur Kenntnis der Signalverzögerung bei letztern führten. Gemeinsam mit Faraday studierte er die Ladungs- und Entladungszeiten mit besonderer Berücksichtigung kurzzeitiger Ströme; mit Lodge machte er Versuche, staubhaltige Luft durch Influenz von Staubteilchen zu befreien, und mit Bright stellte er Messungen über Intensität und Widerstand elektrischer Ströme an. Seine umfassenden Arbeiten über Messungen zielten darauf hin, die verschiedenen Umstände, die beim Gang des elektrischen Stromes durch einen Leiter wirksam sind, voneinander zu trennen, und führten zu einer genauern Kenntnis des Stromes. Allgemeinere Bedeutung gewannen hierbei die 1861 veröffentlichten Grundsätze für elektrische Maßeinheiten, in denen er zuerst die Bezeichnungen Ohm, Farad und Volt in Vorschlag brachte. Anderweitige Arbeiten betreffen Widerstandsmessungen, die Gesetze des elektrischen Stromes in unterseeischen Kabeln, die Luftelektrizität, Quantität und Intensität der Elektrizität etc., auch konstruierte er ein galvanisches Element und ein Normalelement. Außerdem arbeitete er über stereoskopisches Sehen, über die Stürme im Persischen Meerbusen, über Zeitmessungen etc. und erprobte frühzeitig die Verwendung des Luftdruckes zur Beförderung von Gegenständen in Röhren. Er schrieb: »Electrical measurement« (Lond. 1868); »Electrical tables and formula for operators in submarine cables« (mit R. Sabine, das. 1871).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.