Breymann

Breymann

Breymann, 1) Adolf, Bildhauer, geb. 1839 in Mahlum bei Wolfenbüttel, gest. daselbst 1. Sept. 1878, bezog 1859 die Kunstakademie in Dresden, trat 1861 in Schillings Atelier ein und beteiligte sich an dessen Gruppen für die Brühlsche Terrasse. Eine seiner ersten selbständigen Arbeiten war ein Relief mit der Geschichte des verlornen Sohnes, dem das Modell zu dem Bronzestandbild Heinrichs des Löwen für Braunschweig folgte. Nach einem Aufenthalt in Italien (1869 bis 1871) schuf er zwei Engelsgestalten für das Mausoleum des Prinzen Albert in Windsor, ein Siegesdenkmal für Göttingen und das Kriegerdenkmal für Braunschweig, sein bedeutendstes Werk, das nach seinen hinterlassenen Modellen von Howaldt in Bronze gegossen worden ist.

2) Hermann, Philolog, geb. 3. Juli 1843 in Oker am Harz, studierte neuere Sprachen in Göttingen, Bonn, Marburg und Paris, lebte 1867–75 in Manchester und London und wurde 1875 ordentlicher Professor für Französisch und Englisch (seit 1895 für romanische Philologie) an der Münchener Universität. Von seinen Veröffentlichungen seien genannt: »Les deux livres des Macchabées« (Götting. 1868); »La dîme de pénitence« (Stuttg. 1874); »On Provençal literature in old and modern times« (Manchest. 1875); »Marlowe's Dr. Faustus« (Heilbr. 1889); »Diez, sein Leben, seine Werke« (Münch. 1878) und die Ausgabe von Diez' »Kleineren Arbeiten und Rezensionen« (das. 1883). Als trefflichen Pädagog in neusprachlichen Unterrichtsfragen zeigte er sich durch französische Grammatiken in deutscher und englischer Sprache (erstere z. T. gemeinsam mit Möller) und in den Schriften: »Bearing of the study of modern languages on education at large« (Manchest. 1872); »Sprachwissenschaft und neuere Sprachen« (Münch. 1876); »Die Lehre vom französischen Verbum« (das. 1882); »Über Lautphysiologie« (das. 1884); »Wünsche und Hoffnungen betreffend das Studium der neuern Sprachen an Schule und Universität« (das. 1885); »Die neusprachliche Reformliteratur 1876–1893 und von 1894–1898« (Leipz. 1895 u. 1900,2 Hefte); »Die phonetische Literatur 1876–4895« (das. 1897). B. ist Herausgeber der »Münchener Beiträge zur romanischen und englischen Philologie« (Leipz. 1890ff.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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