- Winterfeldt
Winterfeldt, Hans Karl von, preuß. General, geb. 4. April 1707 zu Vanselow in Vorpommern, gest. 8. Sept. 1757, trat als Junker in das Kürassierregiment seines Oheims v. W. ein, ging dann zur Gardeinfanterie über und ward 1740 Major und Flügeladjutant Friedrichs II. Im Feldzug von 1741 Führer eines Grenadierbataillons, ward W. bei Mollwitz am Fuß verwundet und leitete, Oberst und Generaladjutant geworden, 22. Juni das Gefecht bei Rothschloß gegen Baronay, focht 11. April 1745 glücklich gegen die Ungarn bei Slawentzitz, 22. Mai 1745 gegen Nádasdy bei Landeshut, wofür er Generalmajor wurde, und war auch an den Siegen bei Hohenfriedeberg und Katholisch-Hennersdorf beteiligt. Während der Friedensjahre Generaladjutant und Vertrauter des Königs, wurde W. auch häufig zu diplomatischen Sendungen verwandt. W. war nicht bloß liebenswürdig und sein gebildet, sondern auch ein ausgezeichneter Soldat und wurde vom König oft in militärischen Dingen zu Rate gezogen. 1756 Generalleutnant, und bald darauf Gouverneur von Kolberg geworden, schloß er 16. Okt. d. J. mit dem sächsischen Feldmarschall Rutowski die Kapitulation von Pirna, deckte im folgenden Winter die Pässe von Landeshut in Schlesien, befehligte bei Prag 1757 die Infanterie des linken Treffens, wurde am Halse verwundet, kommandierte nach seiner Genesung den rechten Flügel der unter Keith vor Prag stehenden Truppen und begleitete den Prinzen August Wilhelm bei dem Rückzuge nach der Lausitz, wo er dann unter Bevern ein Korps führte. Als dieses 7. Sept. 1757 vom Jäkelsberg bei Moys vertrieben wurde, erhielt W. bei dem Versuch, die Höhe wieder zu erstürmen, einen Schuß in die Brust, an dem er, von Friedrich tief betrauert, starb. Seine Bildsäule steht auf dem Wilhelmsplatz in Berlin, und ihm zu Ehren wurde 1889 das 2. oberschlesische Infanterieregiment Nr. 23 Infanterieregiment von W. benannt. Vgl. »Hans Karl v. W. und der Tag von Moys« (anonym, Görl. 1857); Mollwo, Hans Karl v. W. (Münch. 1899).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.