Weigand [2]

Weigand [2]

Weigand, 1) Friedrich Ludwig Karl, Germanist, geb. 18. Nov. 1804 zu Niederflorstadt in der Wetterau, gest. 30. Juni 1878, studierte 1830–33 in Gießen Theologie und Philologie, war längere Zeit als Lehrer tätig und wurde, nachdem er bereits 1849 an der Gießener Universität Vorlesungen über deutsche Philologie zu halten begonnen, 1851 zum außerordentlichen, 1867 zum ordentlichen Professor ernannt. Seine Hauptschriften sind: »Wörterbuch der deutschen Synonyme« (Mainz 1840–43, 3 Bde.; 2. Aufl. 1852, 2 Bde.), das erste Werk auf dem Gebiete der deutschen Synonymik, das von der historischen Erforschung der Sprache ausging; »Untersuchungen über oberhessische Ortsnamen« (1853) und »Deutsches Wörterbuch« (ursprünglich als 3. umgearbeitete Auflage von Schmitthenners »Kurzem deutschen Wörterbuch«, Gießen 1856–68, 2 Bde.; 4. [6.] Aufl. 1881; neu bearbeitet von Hirt, v. Bahder und Kant, 1907 ff.). Nach Jak. Grimms Tod (1863) übernahm er mit R. Hildebrand die Fortführung des deutschen Wörterbuchs der Brüder Grimm, an dem er von Anbeginn den tätigsten Anteil genommen hatte. Vgl. O. Bindewald, Zur Erinnerung an W. (Gießen 1879).

2) Gustav, Romanist, geb. 1. Febr. 1860 in Duisburg, studierte, nachdem er eine Zeitlang Lehrer gewesen, seit 1884 in Leipzig germanische und romanische Sprachen, habilitierte sich daselbst 1891 und wurde 1897 zum außerordentlichen Professor ernannt. Er hat außer Frankreich und Italien besonders die rumänischen Länder besucht und auf einer 15monatigen Studienreise nach Mazedonien zum erstenmal das Südrumänische (Aromunische) der Wissenschaft erschlossen. Er schrieb: »Die Sprache der Olympo-Walachen« (Leipz. 1888); »Vlacho-Meglen« (das. 1892); »Die Aromunen« (Bd. 1–2, das. 1894–95); »Der Banater Dialekt« (das. 1896); »Praktische Grammatik der rumänischen Sprache« (das. 1903); »Die Dialekte der Bukowina und Bessarabiens« (das. 1904); »Bulgarische Grammatik« (das. 1907) u. a. W. leitet das von der rumänischen Regierung an der Universität Leipzig unterhaltene Institut für rumänische Sprache und gibt dessen »Jahresbericht« (Leipz., seit 1894) heraus, mit wichtigen Abhandlungen von ihm selbst und seinen Schülern. Sein »Linguistischer Atlas des dakorumänischen Sprachgebietes« umfaßt bis jetzt 8 Lieferungen (Leipz. 1898–1907). Seit 1907 ist ihm auch ein Bulgarisches Institut an der Leipziger Universität anvertraut.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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