- Ulfeld
Ulfeld, Corfitz, Graf, dän. Edelmann, geb. 20. Juli 1606, gest. 1. März 1664 bei Basel, aus altem Adelsgeschlecht, gelangte 1636 durch seine Vermählung mit der Gräfin Leonore Christine von Schleswig-Holstein (1621–98), einer Tochter des Dänenkönigs Christian IV. von seiner Geliebten Christine Munk, zu großem Einfluß und Reichtum, wurde 1637 Statthalter von Kopenhagen, 1641 deutscher Reichsgraf und bekleidete seit 1643 das höchste dänische Amt, eines Reichshofmeisters. 1648 an der Einschränkung der königlichen Rechte Friedrichs III. wirksam beteiligt, wurde er 1651 eines Mordanschlags gegen diesen und amtlicher Unterschlagungen verdächtigt, worauf er erst nach Holland, dann nach Schweden flüchtete, das er 1657 erfolgreich zum Kriege gegen Dänemark aufhetzte. Im Roskilder Frieden wurden ihm 1658 seine dänischen Besitzungen zurückgegeben. Doch erfolgte 1660, als er nach Kopenhagen kam, seine Verhaftung. 1661 wieder freigegeben, wurde er 1663 wegen verräterischer ausländischer Umtriebe in contumaciam zum Tode verurteilt, seine Gattin aber von England an Dänemark ausgeliefert und von ihrer dortigen Feindin, der Königin Sophie Amalie, bis zu deren Tod (1685) im Kopenhagener Blauen Turm in harter Gefangenschaft gehalten. Vgl. »Denkwürdigkeiten der Gräfin Leonore Christine, Gräfin U., 1663–1685« (hrsg. von J. Ziegler, 2. Aufl., Wien 1879); Smith, Leonora Christina Grevinde Ulfeldts Historie (Kopenh. 1879–81, 2 Bde.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.