Trefort

Trefort, August, ungar. Staatsmann, geb. 7. Febr. 1817 zu Homonna im Zempliner Komitat, gest. 22. Aug. 1888 in Pest, trat 1837 in den Staatsdienst, gab 1840 mit Baron Joseph Eötvös und Ladislaus Szalay die »Budapesti Szemle« (Revue) heraus, wurde 1843 in den Reichstag gewählt, trat 1844 in die Redaktion des Szalayschen »Pesti Hirlap« ein, ward 1848 Staatssekretär des Handelsministers Gabriel Klauzál, nach dessen Rücktritt selbst Minister, zog sich aber schon im Oktober vom politischen Leben zurück und reiste (bis 1850) mit Joseph Eötvös im Ausland. Seit dem Wiedererwachen des konstitutionellen Lebens 1860 war er teils als Deputierter, teils als Leiter öffentlicher Unternehmungen tätig. Seit 1865 Mitglied des Abgeordnetenhauses, stand er in den vordersten Reihen der Deákpartei. Im September 1872 wurde er zum Kultusminister ernannt und 1885 zum Präsidenten der ungarischen Akademie erwählt. In Budapest wurde ihm ein Denkmal errichtet. Von ihm erschien »Reden und Studien« (deutsch, Leipz. 1883) und »Essays und Denkreden« (das. 1887).