Bender [3]

Bender, 1) Johann Blasius, Freiherr von, österreich. Feldmarschall, geb. 1713 zu Gengenbach in Schwaben, gest. 20. Nov. 1798 in Prag, trat 1733 in österreichische Kriegsdienste, kämpfte unter Prinz Eugen in den Türkenkriegen, im ersten Schlesischen und im Siebenjährigen Krieg. 1769 wurde er Generalmajor, 1775 Feldmarschall, vermählte sich mit Luise, Gräfin von Isenburg-Philippseich und wurde von Kaiser Joseph II. in den Freiherrenstand erhoben. 1789 in den Niederlanden, wurde er 1795 Kommandant der Festung Luxemburg, zuletzt kommandierender General des Königreichs Böhmen.

2) Wilhelm, prot. Theolog, geb. 15. Jan. 1845 zu Münzenberg in Hessen, gest. 8. April 1901 in Bonn, wirkte als Religionslehrer am Gymnasium und Hilfsprediger in Worms, seit 1876 als ordentl. Professor der Theologie in Bonn. Seine akademische Festrede zur Feier des 400jährigen Geburtstags Luthers über »Reformation und Kirchentum« (Bonn 1884, in sieben Auflagen) rief bei dem evangelischen Klerus in Rheinland und Westfalen einen Sturm hervor. Gesteigert wurde die Unzufriedenheit durch Benders weitere Schriften: »Das Wesen der Religion und die Grundgesetze der Kirchenbildung« (Bonn 1886, 4. Aufl. 1888); »Der Kampf um die Seligkeit« (das. 1888). Infolgedessen wurde B. mit seiner Zustimmung in die philosophische Fakultät versetzt. Außer den genannten verfaßte er noch folgende Schriften: »Der Wunderbegriff des Neuen Testaments« (Frankf. 1871); »Schleiermachers Theologie« (Nördling. 1876–78, 2 Bde.); »Joh. Konr. Dippel, der Freigeist aus dem Pietismus« (Bonn 1882); »Mythologie und Metaphysik«, 1. Band: Die Entstehung der Weltanschauungen im griechischen Altertum (Stuttg. 1899).