Stuhlweißenburg

Stuhlweißenburg

Stuhlweißenburg (magyar. Székesfejérvár, spr. ßékeschféjērwār, lat. Alba regia), Stadt mit geordnetem Magistrat und königliche Freistadt, Sitz des Komitats Weißenburg, Knotenpunkt der Bahnlinien nach Budapest, Bicske, Paks, Komorn, Klein-Czell und Pragerhof, in teilweise sumpfiger Gegend, hat einen Dom, eine bischöfliche Residenz, in deren Hof und Garten außer alten Königsgräbern auch die Fundamente der Basilika Stephans des Heiligen gefunden wurden, 3 Klöster, eine schöne Seminarkirche, 2 Synagogen, ein neues Theater, eine neue Kavallerie- und eine Honvédkaserne, das neue Justizgebäude, ein Denkmal des Dichters Vörösmarty (von Vay) und (1901) 32,167 meist magyarische (römisch-katholische und israel.) Einwohner, die Fabrikation von Tuch, Kattun, Seife, Farben, Maschinen, Öfen, Konserven, Ziegeln, Weinbau und lebhaften Handel (bedeutend sind die Pferdemärkte) betreiben. S. hat ein kath. Obergymnasium (dem Cistercienserorden gehörig), ein Priesterseminar, eine Staatsrealschule, eine Handelsakademie, mehrere Spitäler, eine staatliche Besserungsanstalt, ein Militärhengstedepot und ist Sitz eines römisch-kath. Bischofs, eines Domkapitels, eines Gerichtshofs und einer Finanzdirektion. – Zur Römerzeit stand hier die Stadt Herculia. Schon seit Stephan dem Heiligen diente S. als Begräbnisstätte und neben Gran als Residenz der ungarischen Könige, bis letztere zur Zeit des Königs Béla IV. nach Ofen verlegt wurde. Auch wurden in S. viele Krönungen abgehalten. 1543 fiel S. den Türken in die Hände. Infolge der hier 3. Nov. 1593 und 6. Sept. 1601 von den Kaiserlichen über die Türken erfochtenen Siege kam die Stadt wieder in den Besitz der erstern, aber schon 1602 durch Meuterei der Besatzung von neuem in die Gewalt der Türken, die sie erst 1688 ausgaben. Ihre Bedeutung als Krönungsstadt war seit 1526 auf Preßburg übergegangen. Vgl. Joh. Károlyi, S., Stadt und Komitat (magyar., 1896 ff., 3 Bde.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Stuhlweißenburg — Stuhlweißenburg,   ungarisch Székesfehérvár [ seːkɛʃfɛheːrvaːr], Hauptstadt des Bezirks Fejér, Mittelungarn, in einer Randsenke südöstlich des Bakonywalds, zwischen Budapest und Plattensee, an der Gaja, 105 100 Einwohner; katholischer… …   Universal-Lexikon

  • Stuhlweißenburg — Stuhlweißenburg, 1) (jetzt blos Weißenburg genannt), Comitat im ungarischen Kreise jenseits der Donau, zwischen den Comitaten Gran, Pesth Pilis, Pesth Solt, Tolna u. Veszprim; 74, 71 QM. mit (1857) 181,415 Ew.; es ist im Süden mein eben, im… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Stuhlweißenburg — Stuhlweißenburg, ungar. Székesfehérvár, königl. Freistadt und Hauptstadt des Komitats S. (4008 qkm, 203.935 E.) in Ungarn. Bahnknotenpunkt, (1900) 32.167 E.; von Stephan I. bis Ferdinand I. Krönungsstadt, bis auf Zapolya Begräbnisort der ungar.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Stuhlweißenburg — Stuhlweißenburg, ungar. Szekes Fejervar, slav. Bialigrad, lat. Alba regia, Hauptort des gleichnamigen fruchtbaren ungar. Comitats auf 751/2 QM. 174000 E.), liegt zwischen dem Plattensee u. der Donau), ist Bischofssitz, hat 22000 E., Gymnasium,… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Stuhlweißenburg — Székesfehérvár …   Deutsch Wikipedia

  • Stuhlweißenburg — m. HU Stoličný Bělehrad, Székesfehérvár …   Wiener Dialektwörterbuch

  • Ungarn [2] — Ungarn (Gesch.). Daß jetzige U. wurde zur Römerzeit von den Pannoniern u. Daciern bewohnt, von denen jene in Nieder , diese in Ober U. saßen, zwischen ihnen die Jazygen. Beide Länder wurden seit der Zeit der ersten Kaiser von den Römern… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Älteres Haus Anjou — Das (ältere) Haus Anjou war eine Nebenlinie der Familie der Kapetinger. Sie stammt von Karl Stephan von Frankreich (* 1226, † 1285) ab, einem jüngeren Bruder des Königs Ludwig IX. (* 1215, † 1270), dem dieser 1246 unter anderem die Grafschaft… …   Deutsch Wikipedia

  • Haus Anjou — Das (ältere) Haus Anjou war eine Nebenlinie der Familie der Kapetinger. Sie stammt von Karl Stephan von Frankreich (* 1226, † 1285) ab, einem jüngeren Bruder des Königs Ludwig IX. (* 1215, † 1270), dem dieser 1246 unter anderem die Grafschaft… …   Deutsch Wikipedia

  • Ignaz Goldziher — Ignaz (Isaak Yehuda) Goldziher (* 22. Juni 1850 in Székesfehérvár (Stuhlweißenburg), Ungarn; † 13. November 1921 in Budapest) war ein ungarischer Orientalist. Er publizierte einige seiner Werke auf Ungarisch, den Hauptteil jedoch in …   Deutsch Wikipedia

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