- Spannvorrichtungen
Spannvorrichtungen zur schnellen, richtigen, sichern, aber vorübergehenden Befestigung von Arbeitsstücken oder Werkzeugen auf Werkzeugmaschinen dienende Teile, müssen sich den einzuspannenden Gegenständen anpassen und sind daher außerordentlich verschieden in der Anordnung u. Benennung (Spannbleche, Spannklauen, Spannkloben, Futter).
Sie beruhen größtenteils auf der Anwendung von Schrauben und Keilen und deren Verbindungen.
Fig. 1 zeigt eine Aufspannvorrichtung für niedrige Arbeitsstücke A (Platten, Wellen etc.) auf Hobel-, Stoß-, Fräs-, Bohrmaschinen. Sie besteht aus der Fußplatte a, die durch die Schraube b auf dem Tisch T der Maschine befestigt wird, und den auf a scharnierartig angebrachten Teilen c (Zunge), d (Deckel) und e (Spannschraube). Durch Anziehen der Spannschraube e wird der Deckel gegen die Zunge und diese mit großer Kraft gegen das Arbeitsstück A gepreßt. Fig. 2 zeigt einen Spannkloben, dessen wirksamer Teil aus dem Backen B besteht, der mittels einer Spannschraube e auf dem Arbeitstische T festgehalten und zugleich zur Befestigung des Arbeitsstücks A auf einen Rand desselben gepreßt wird. Statt der bei dieser Aufspannvorrichtung gebräuchlichen Gegendruckschraube dient ein Sechseck d zur Unterstützung, das mit dem Backen in der Weise drehbar verbunden ist, daß sich je nach der auf dem Tisch liegenden Fläche von d sechs verschiedene Höhenlagen ergeben. Der verstellbare Aufspannwinkel (Fig. 3) gestattet das Einspannen von Arbeitsstücken unter gleichzeitiger Drehung zur Bearbeitung schräger Flächen. Zu dem Zwecke wird das Arbeitsstück A in einen Schraubstock B eingespannt, der auf der Platte C befestigt ist. die einen Teil des mit der Grundplatte E scharnierartig verbundenen Stückes D bildet. Ist die Grundplatte auf dem Arbeitstische durch Schrauben befestigt, so läßt sich das Arbeitsstück durch Drehen von D mit Hilfe des Gradbogens a auf jeden Winkel genau einstellen und durch Anziehen der Mutter m festhalten.
Zum gleichzeitigen Einspannen zweier Arbeitsstücke dient die Aufspannvorrichtung (Fig. 4).
Auf dem Arbeitstische T befinden sich zwei verstellbare Anschläge S, S, gegen welche die Arbeitsstücke A, A geschoben werden. Das Einspannen erfolgt durch ein Keilpaar k, k, das sich gegen den Keil i legt und somit durch Anziehen der Mutter m die Stücke A, A gegen S, S preßt. Bemerkenswert sind Spannklauen, bei denen die Backen mittels Schrauben an schrägen Flächen entlang gegen das festzuhaltende Stück wie ein Keil angeschoben werden (Hübner in Hermsdorf).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.