- Siegfried [3]
Siegfried, 1) Hermann, schweizer. Topograph und Militär, geb. 19. Febr. 1819 in Zofingen, gest. 5. Dez. 1879 in Bern, studierte in Genf Naturwissenschaften, besonders Mathematik, und kam 1844 ins eidgenössische topographische Bureau; seine zahlreichen Aufnahmen im Hochgebirge zeichnen sich durch große Genauigkeit aus. 1865 wurde er auf Dufours Empfehlung dessen Nachfolger als Chef des Generalstabs, 1867 Oberst. In dieser Stellung erwarb er sich auch in militärischer Hinsicht bedeutende Verdienste, schuf die Eisenbahnabteilung, verbesserte die Artillerie und traf Vorkehrungen zur Landesverteidigung. Sein Hauptwerk ist der seinen Namen tragende, 1868 begonnene topographische Atlas der Schweiz (sogen. Siegfried Atlas) im Maßstab der Originalaufnahmen (1:50,000 im Hochgebirge, 1:25,000 im Flachland, in 591 Blättern), dessen Vollendung er jedoch nicht erlebte. Vgl. Held, Die Schweizer Landestopographie unter Leitung des Obersten H. S. (im »Jahrbuch des Schweizer Alpenklubs«, Bern 1880).
2) Karl, prot. Theolog, geb. 22. Jan. 1830 in. Magdeburg, gest. 9. Jan. 1903 in Jena, wurde 1858 Gymnasiallehrer in Guben, 1860 in Magdeburg, 1865 Professor und Geistlicher in Pforta, 1875 ordentlicher Professor in Jena. Er schrieb: »Spinoza als Kritiker und Ausleger des Alten Testaments« (Berl. 1867); »Philo von Alexandria« (Jena 1875) und gab mit H. Gelzer »Eusebii canonum epitome« (Leipz. 1884), mit Strack das »Lehrbuch der neuhebräischen Sprache und Literatur« (Karlsr. 1884; Bd. 1: Grammatik, von S.), mit Stade das »Hebräische Wörterbuch zum Alten Testament« (Leipz. 1893) heraus.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.