- Rosetti
Rosetti, Konstantin A., rumän. Dichter und Patriot, geb. 1816 in Bukarest aus einer alten Kleinbojarenfamilie, gest. 20. April 1885, diente 1834–37 in der Armee, trat dann in den Verwaltungsdienst und widmete sich literarischen Studien. Er übertrug Byron, Voltaire und Lamartine ins Rumänische und veröffentlichte 1840 einen Band Gedichte. 1843 ging er nach Paris, verheiratete sich hier mit einer Engländerin und gründete 1846 in Bukarest eine Buchhandlung. In die revolutionäre Bewegung von 1848 griff er energisch ein und wurde als Mitglied des Revolutionsausschusses 9. Juni d. J. verhaftet, tags darauf aber vom Volke befreit. Er wurde Polizeichef in Bukarest, dann Sekretär der provisorischen Regierung und endlich Generaldirektor des Ministeriums des Innern. Damals gab er eine demokratische Zeitung heraus. 1850 floh er nach Paris, wo er literarisch und publizistisch für seine Partei tätig war, kehrte 1857 heim, gab die freiheitliche Zeitung »Romînul (Romanulu)« heraus und wurde 1861 kurze Zeit Kultusminister in Jassy. 1866 (nach Cusas Sturz) übernahm er bis zur Verkündigung der neuen Verfassung das Unterrichtsministerium und begründete die Akademische Gesellschaft zur Herstellung einer rumänischen Schriftsprache und schulgemäßen Rechtschreibung. Seit 1877 war er Präsident der Deputiertenkammer, 1881–82 Minister des Innern. Er war ein idealgesinnter Philanthrop.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.