Raaslöff

Raaslöff

Raaslöff, 1) Harald Ivar Andreas, dän. Staatsmann, geb. 4. Okt. 1810 in Kopenhagen, gest. daselbst 4. Nov. 1893, widmete sich zunächst der juristischen Laufbahn und wurde 1851 Oberappellationsgerichtsrat in Flensburg. 1854–56 war er Minister für Schleswig und 1860 für Holstein, mußte aber, da seine schleswig-holsteinische Versöhnungspolitik sich mit der eiderdänischen des Kabinetts Hall (s. d. 2) nicht vertrug, schon 1861 seine Entlassung nehmen. Seine zum Teil anonym und in deutscher Sprache erschienenen Broschüren sind interessante Beiträge zur Tagesgeschichte. Erwähnt seien: »Die schleswigsche Sprachsache« (1858); »Die Verfassungszustände der dänischen Monarchie und der deutsch-dänische Konflikt« (Kopenh. 1858); »Die deutschen Forderungen und die dänische Monarchie« (das. 1859); »Mit Tilsvar« (1861); »Det slesvigske Spörgsmaal« (1863); »Den Hallske Politik« (1864); »Londoner Konferencen, Nordslesvigs Tilbagegivelse og Augustforeningen« (1865). Ferner schrieb er eine Art Selbstbiographie: »Min Politik« (Kopenh. 1873).

2) Waldemar Rudolf, dän. Militär und Staatsmann, Bruder des vorigen, geb. 6. Nov. 1815 in Altona, gest. 14. Febr. 1883 in Passy bei Paris, trat 1838 als Offizier in die dänische Armee, focht 1840–1841 in Algerien, 1850–51 in Schleswig mit Auszeichnung und war dann in den Vereinigten Staaten als Zivilingenieur und Journalist tätig, bis die dänische Regierung ihn zum Generalkonsul (1857), bez. Ministerresidenten (1859) in Washington ernannte. Nach seiner Heimkehr (1866) Generalmajor und Kriegsminister, setzte er das Heergesetz von 1867 durch, trat aber 1870 zurück, da der von ihm befürwortete Verkauf der dänisch-westindischen Inseln scheiterte. 1874 übernahm er vorübergehend eine diplomatische Mission nach China und Japan.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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