Persischer Meerbusen

Persischer Meerbusen

Persischer Meerbusen (Sinus Persicus, früher auch Golfo di Bassora, d.h. Meerbusen von Basra), Meerbusen von geringer Tiefe (nirgends 200 m erreichend), der aus dem Arabischen Meer durch die Straße von Hormuz in nordwestlich er Richtung zwischen Arabien und Persien in den asiatischen Kontinent eindringt und 237,000 qkm einnimmt, wovon ungefähr 4100 qkm auf Inseln kommen. Diese verteilen sich beiderseits längs der Küste; die bedeutendsten sind: in der Straße von Hormuz Tawilah und in der gleichnamigen Bucht die britischen Bahreïninseln. Die Küsten sind an der arabischen Seite meist flach und sandig (Ausnahme die Omanküste), an der persischen hoch und oft ohne jeden Strandsaum. Die mittlere Breite des Golfs beträgt 185, die größte 334 km; der Eingang zwischen Ras Musandam und Kuren in Persien ist 55 km breit. Von Persien aus ergießen sich nur kleine Flüsse in den Meerbusen, aus der Türkei dagegen der mächtige Schatt el Arab. Die Schiffahrt ist im allgemeinen leicht und sicher und nur an der steilen Omanküste von heftigen Stürmen bedroht. England beherrscht hier den Handel fast völlig; von 687,769 Ton. in den Häfen (Buschir, Bender Abbas, Lingah, Mohammera) eingelaufener Schiffe waren 1902: 618,484 T. englischer Flagge. Die Einfuhr betrug 2,250,869, die Ausfuhr 1,294,791 Pfd. Sterl.; von ersterer entfielen 821,944, bez. 731,836, von letzterer 532,769, bez. 96,005 Pfd. Sterl. auf Britisch-Indien, bez. das übrige Britische Reich. Sehr lohnend sind Fischfang und Perlenfischerei, Mittelpunkte letzterer sind Bahreïn, mit 7 Mill. Rupien, und Lingah, mit 3,5 Mill. Rupien Perlenausfuhr nach Indien. Die ergiebigsten Perlenbänke liegen in höchstens 50 Seemeilen Abstand von der arabischen Küste. Großbritannien hat auch durch Verträge mit den hauptsächlichsten Uferstaaten (Bahreïn, Maskat, Persien) seine Machtstellung befestigt. Vgl. Genthe, Der Persische Meerbusen (Marburg 1897); Böhm, Persian gulf and South Sea isles (Lond. 1904).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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