- Paeōnia
Paeōnia Tournef. (Päonie), Gattung der Ranunkulazeen, Stauden, selten Halbsträucher oder Sträucher, mit wechselnden, ein- bis dreifach dreispaltigen Blättern, großen, einzeln gipfelständigen, roten oder weißen (selten gelben) Blüten, vielsamigen, aufspringenden Kapseln und kugeligen, glänzenden Samen. Etwa 15 Arten meist in Mittel- und Ostasien, bis ins subarktische, mitteleuropäische und mediterrane Gebiet sich erstreckend. P. officinalis L. (Pfingstrose, Bauernrose, Gichtrose), mit unterirdischem, kurzem, knollig verdicktem Wurzelstock, 30–60 cm hohen Stengeln, fiederig zusammengesetzten, kahlen Blättern, gestielten, 5–8 cm im Durchmesser haltenden, karminroten Blüten und aufrechten Früchten, wächst in Südeuropa und wird in zahlreichen Varietäten, auch mit gefüllten Blüten, als Zierpflanze kultiviert. Wurzel und Samen wurden früher arzneilich benutzt; die letztern sollten, als Perlschnur getragen, das Zahnen der Kinder erleichtern. Im Altertum galt die Päonie als Schutzmittel gegen die Neckereien der Faune (s. Faunus). Die Blumenblätter benutzt man ihrer Farbe wegen zu Räucherpulver. P. tenuifolia L., mit mehrfach fiederteiligen Blättern und tiefroten Blüten, wächst im südlichen Rußland, bis Siebenbürgen, und wird, wie auch P. albiflora Pall., 40–60 cm hoch, mit zweimal dreizähligen, stark glänzenden Blättern und weißer Blüte, im südlichen Sibirien, im Himalaja und Japan, letztere in vielen Varietäten, bei uns als Zierpflanze kultiviert. P. Moutan Sims. (P. arborea Dan.), 1–2 m hoch, mit braunem, rundlichem Stengel, der im Alter mit einer schelferigen Rinde umgeben ist, zweimal dreiteiligen oder dreispaltigen Blättern und fünf- bis zehnblätteriger Blumenkrone, wird in zahlreichen, auch gefüllten Varietäten in China, Japan und bei uns als Zierpflanze kultiviert. Sie eignet sich besonders zu Einzelpflanzungen im Rasen, verlangt aber Winterschutz. Die stechend aromatische Wurzelrinde wird in Japan viel gebraucht. Vgl. Pfyffer u. Altishofen, Die Päonien und ihre Kultur (2. Aufl., Leipz. 1906).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.