Autotypīe

Autotypīe

Autotypīe (griech., »Selbstschrift«, Tonätzung), photographisches Reproduktionsverfahren, bei dem volle Flächen (Halbtonbilder) mittels Rasterplatten (s. Raster) als Zwischenlagen bei der photographischen Aufnahme oder beim Kopieren in Linien und Punkte zerlegt werden und das Bild auf Zink, Kupfer, Messing übertragen und für Verwendung auf der Buchdruckpresse hochgeätzt (Autotypographie) oder für den Druck auf der Steindruckpresse auf Stein übertragen wird. Derartige Versuche machte zuerst Talbot (1852), zu hoher Leistungsfähigkeit wurde das Verfahren durch Meisenbach in München (1882), Angerer und Göschl in Wien und Ives in Nordamerika ausgebildet. A. wird in Zeitschriften und Büchern an Stelle des teureren Holzschnittes angewendet, wo es sich um photographisch treue Wiedergabe von in Tönen ausgeführten Vorlagen handelt, wie getuschte Zeichnungen, Ölgemälde, Photographien, Zeichnungen mit geschummerten Tönen (daher Tonätzung) etc. Man erkennt die A. an dem seinen, durch das ganze Bild sich hindurchziehenden Netzton, der aber in der Regel nur bei absichtlicher Verminderung der gewöhnlichen Sehweite wahrgenommen wird (45–80 Linien auf 1 cm). Vgl. Hübl, Die photographischen Reproduktionsverfahren (Halle 1898); Verfasser, Der Halbtonprozeß (a. d. Engl. von Aarland, das. 1896); Husnik, Die Reproduktionsphotographie (2. Aufl., Wien 1895); Cronenberg, Die Praxis der A. (Düsseld. 1895); Albert, Verschiedene Reproduktionsverfahren (Halle 1900). Beispiele der Anwendung dieses Verfahrens finden sich im »Konversations-Lexikon« auf den Tafeln »Ammoniten« (Bd. 1), »Laubbäume im Winter« (bei Artikel »Baum«), »Bergbau II und III« (Bd. 2) u. a.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Autotypie [1] — Autotypie, ein photographisches Reproduktionsverfahren zur Herstellung von Halbtonbildern (Tonätzung), bei dem volle Flächen (Halbtonbilder, Gemälde, photographische Naturaufnahmen aller Art) in Linien oder Punkte zerlegt werden. Man schaltet bei …   Lexikon der gesamten Technik

  • Autotypie [2] — Autotypie, die Herstellung von Druckformen nach Halbtonoriginalen (vgl. Pressendruckverfahren, photographische, Bd. 7, S. 217) mittels Raster hat wesentliche Ausgestaltung erfahren. Besondere Bedeutung haben hierbei die Drakopie (s.d.) und der… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Autotypie — Autotypīe (grch.), ein Verfahren, schwache Reliefkopien in Kupfer oder Zink von photogr. Aufnahmen jeder Art für die Buchdruckpresse herzustellen, indem unter Anwendung sog. Raster volle Flächen in feine Striche oder Punkte zerlegt werden; auch… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Autotypie — Die Autotypie (dt.: etwa Selbstschrift), im Deutschen auch Netzätzung genannt, ist ein um 1880 von Georg Meisenbach in München entwickeltes fotografisches und chemisches Reproduktionsverfahren zur Herstellung von Klischees als Druckform für den… …   Deutsch Wikipedia

  • Autotypie — Au|to|ty|pie 〈f. 19; kurz: Auto〉 Druckstock, auch das davon hergestellte Druckbild, mit durch Raster entstandenen Halbtönen; Sy Netzätzung, Rasterätzung; Ggs Strichätzung [<grch. autos „selbst“ + typos „Abdruck“] * * * Au|to|ty|pie, die; , n ↑ …   Universal-Lexikon

  • Autotypie — Au|to|ty|pie 〈f.; Gen.: , Pl.: n; Buchdruck〉 Syn. Auto1 1. Druckstock 2. das davon hergestellte Druckbild, mit durch Raster entstandenen Halbtönen im Gegensatz zur Strichätzung; Syn. Rasterätzung [Etym.: <Auto… + …typie] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Autotypie — Au|to|typie die; , ...ien <zu ↑...typie, eigtl. »Selbstdruck«> Rasterätzung für Buchdruck …   Das große Fremdwörterbuch

  • Autotypie — Au|to|ty|pie, die; , ...ien <griechisch> (Druckwesen netzartige Bildätzung für Buchdruck) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Hans Eggimann — (* 29. September 1872 in Bern; † 29. Mai 1929 in Bern; reformiert; heimatberechtigt in Sumiswald) war ein Schweizer Maler, Illustrator und Architekt. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Illustrationen …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Heinrich Jacobi — (* 1824 vermutlich in Neuendorf bei Koblenz; † nach 1890) war ein deutscher Fotograf des 19. Jahrhunderts. Er arbeitete in Creuznach, dem heutigen Bad Kreuznach, Neuendorf bei Koblenz, Berlin und Dresden sowie möglicherweise in Philadelphia in… …   Deutsch Wikipedia

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