Neufundlandbank

Neufundlandbank

Neufundlandbank, das steil aus der atlantischen Tiefsee aufsteigende unterseeische Plateau, das sich im SO. an die Insel Neufundland anlehnt und mit 150,000 qkm Flächeninhalt 500 km weit sich in südöstlicher Richtung erstreckt. Durch tiefere Täler, die nirgends 200 m unter den Meeresspiegel sinken, gliedert sich die N. in die Große Bank (im O.), die Grünen Bänke (südwestlich von Kap Race) und die St. Pierre-Bank (südlich von der gleichbenannten Insel) Das Meer darüber ist im allgemeinen 50–100 m, an einzelnen Stellen (bei den Virgin Rocks und Eastern Shoals) aber wenig über 7 m tief. Ihr sandiger oder schlickiger, von erratischen Geschieben bedeckter Boden ist der Tummelplatz unzähliger Mollusken und Fische, welche die Nahrung des hier in ungeheurer Anzahl vorkommenden Kabeljaus bilden. Häufig ist die Bank in Nebel eingehüllt, die durch den Zusammenstoß des warmen Golfstroms mit dem zahlreiche Eisberge herbeiführenden Polarstrom entstehen. Die Eisberge schmelzen über ihr und lassen den mitgebrachten Grus auf den Meeresboden sinken, so daß die Bank stetig zunimmt. Berühmt sind schon seit dem Anfang des 16. Jahrh. die Neufundlandbank- Fischereien, die jetzt ausschließlich von Franzosen, Angehörigen der Vereinigten Staaten und den Neufundländern selbst betrieben werden. Die Franzosen rüsten ihre Schiffe in St.-Malo, Dieppe und andern Häfen der Normandie und Bretagne aus, und die Regierung fördert diese der Seetüchtigkeit des Volkes so zuträgliche Beschäftigung durch Prämien, während die Amerikaner meist aus Gloucester kommen. Beiden Nationen steht vertragsmäßig (den Franzosen nach dem Vertrag von Utrecht 1713) das Recht zu, die Fische an der Küste Neufundlands zu trocknen. Doch benutzen die Franzosen zu diesem Zweck meist ihre nahegelegenen Inseln Miquelon und St.-Pierre. Den Ertrag dieser Fischereien, die sich auch auf andre Bänke (s. Neufundland) und den St. Lorenzbusen erstrecken, kann man auf 185,000 Ton. im Werte von 60 Mill. Mk. jährlich schätzen. Vgl. Bellet, La grande pêche de la morue à Terre-Neuve (Par. 1902).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Neufundlandbank — mit ihren Strömungen Die Neufundlandbank (engl.: Grand Banks) ist eine Gruppe von Unterwasserplateaus südöstlich von Neufundland auf dem nordamerikanischen Kontinentalschelf. Das Gebiet ist bekannt für hohen Seegang. In Tiefen von 25 bis 100… …   Deutsch Wikipedia

  • Neufundlandbank-Tsunami 1929 — Epizentrum des Grand Banks Erdbebens von 1929 Am 18. November 1929 gegen 17 Uhr erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,2 die Neufundlandbank vor Neufundland, Kanada. Das Erdbeben verursachte keine größeren Schäden, da das Epizentrum ca. 250 km… …   Deutsch Wikipedia

  • Große Neufundlandbank — Große Neufụndlandbank,   Große Bạnk, flaches Schelfgebiet mit Tiefen zwischen 20 m und 275 m vor der kanadischen Insel Neufundland im Atlantischen Ozean. Die Große Neufundlandbank, die sich von Kap Race etwa 260 Seemeilen nach Südosten… …   Universal-Lexikon

  • Grand Banks — Neufundlandbank mit ihren Strömungen Die Neufundlandbank (engl.: Grand Banks) ist eine Gruppe von Unterwasserplateaus südöstlich von Neufundland auf dem nordamerikanischen Kontinentalschelf. Das Gebiet ist bekannt für hohen Seegang. In Tiefen von …   Deutsch Wikipedia

  • 3 Schwestern — Gewaltige Welle in der französischen Biskaya, etwa bei 200 Meter Wassertiefe Eine Monsterwelle (auch Riesenwelle, Kaventsmann oder engl. Freakwave) ist eine außergewöhnlich hohe, meist einzelne ozeanische Wasserwelle. Mit Höhen von über 25 Metern …   Deutsch Wikipedia

  • Freak Wave — Gewaltige Welle in der französischen Biskaya, etwa bei 200 Meter Wassertiefe Eine Monsterwelle (auch Riesenwelle, Kaventsmann oder engl. Freakwave) ist eine außergewöhnlich hohe, meist einzelne ozeanische Wasserwelle. Mit Höhen von über 25 Metern …   Deutsch Wikipedia

  • Freak Waves — Gewaltige Welle in der französischen Biskaya, etwa bei 200 Meter Wassertiefe Eine Monsterwelle (auch Riesenwelle, Kaventsmann oder engl. Freakwave) ist eine außergewöhnlich hohe, meist einzelne ozeanische Wasserwelle. Mit Höhen von über 25 Metern …   Deutsch Wikipedia

  • Freak wave — Gewaltige Welle in der französischen Biskaya, etwa bei 200 Meter Wassertiefe Eine Monsterwelle (auch Riesenwelle, Kaventsmann oder engl. Freakwave) ist eine außergewöhnlich hohe, meist einzelne ozeanische Wasserwelle. Mit Höhen von über 25 Metern …   Deutsch Wikipedia

  • Freakwave — Gewaltige Welle in der französischen Biskaya, etwa bei 200 Meter Wassertiefe Eine Monsterwelle (auch Riesenwelle, Kaventsmann oder engl. Freakwave) ist eine außergewöhnlich hohe, meist einzelne ozeanische Wasserwelle. Mit Höhen von über 25 Metern …   Deutsch Wikipedia

  • Freakwaves — Gewaltige Welle in der französischen Biskaya, etwa bei 200 Meter Wassertiefe Eine Monsterwelle (auch Riesenwelle, Kaventsmann oder engl. Freakwave) ist eine außergewöhnlich hohe, meist einzelne ozeanische Wasserwelle. Mit Höhen von über 25 Metern …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”