Minto

Minto

Minto, 1) Sir Gilbert Elliot, Graf von, brit. Staatsmann, geb. 23. April 1751, gest. 21. Juni 1814, Sohn des Dichters und Staatsmannes Sir Gilbert Elliot (gest. 1777), wurde 1774 Rechtsanwalt, trat 1776 ins Unterhaus, ward 1793 Mitglied des Geheimen Rates und Zivilkommissar in Toulon und bald darauf nach Korsika gesandt, um diese Insel vor Frankreich zu wahren. Im Juni 1794 huldigte Korsika dem König Georg III., und M. wurde zum Vizekönig der Insel ernannt, mußte sie aber im Oktober 1796 nach Landung einer französischen Armee verlassen. Er ging darauf als Gesandter nach Neapel, wurde im Oktober 1797 als Baron M. zum Peer erhoben, war von 1799–1801 Gesandter in Wien und wurde 1806 zum Generalgouverneur von Ostindien ernannt. Er besetzte dort im Einverständnis mit der portugiesischen Regierung Goa, dann Trankebar und die übrigen dänischen Besitzungen in Indien, eroberte 1809 und 1810 die französischen Inseln Bourbon und Ile-de-France sowie die holländischen Besitzungen Amboina, Celebes und Ceylon, 1811 Java und 1812 die holländischen Kolonien auf Sumatra und Borneo. 1813 wurde er abberufen und zum Grafen von M. befördert. Vgl. »Life and letters of Sir G. Elliot, first Earl of M.« (Lond. 1874–80, 4 Bde.), herausgegeben von seiner Großnichte, der Gräfin von M.

2) Gilbert Elliot Murray Kynynmond, Graf von, Sohn des vorigen, geb. 16. Nov. 1782, gest. 31. Juli 1859, war von 1806 bis zum Tode seines Vaters Mitglied des Unterhauses und gehörte dort wie nachher im Oberhaus der Partei der Whigs an. 1832 ward er zum Gesandten in Berlin ernannt, 1835–41 war er im Ministerium Melbourne erster Lord der Admiralität. Im Juli 1846 wurde er aufs neue Mitglied des Kabinetts u. Geheimsiegelbewahrer und nahm im Februar 1852 mit den übrigen Gliedern des Ministeriums Russell seine Entlassung.

3) Gilbert John Murray Kynynmond Elliot, Graf von, Enkel des vorigen, geb. 9. Juli 1847 zu Hawick in Roxburghshire, trat 1867 in die schottische Garde, war 1877 im russisch-türkischen Krieg der türkischen Armee attachiert, diente 1879 in Afghanistan und begleitete 1881 den General Roberts als dessen Privatsekretär nach Südafrika. 1882 nahm er an dem Feldzug in Ägypten teil, war 1883–85 militärischer Sekretär des Generalgouverneurs von Kanada, kommandierte dann, 1888 zum Brigadegeneral ausgerückt, die schottische Grenzbrigade, erbte 1891 den Grafentitel und war 1898–1904 Generalgouverneur von Kanada. Gelegentlich der Stellung von Kriegsfreiwilligen durch Kanada im J. 1900 vermittelte er geschickt zwischen der kanadischen Regierung und dem Oberbefehlshaber in Südafrika, Lord Roberts (vgl. Kanada, S. 534). Unterm 16. Aug. 1905 wurde er als Nachfolger Curzons Generalgouverneur von Ostindien.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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