- Leith
Leith (spr. līth), Stadt in Edinburghshire (Schottland) und Hafenort der Stadt Edinburg (s. den »Stadtplan von Edinburg«), mit der sie durch eine 2 km lange Häuserreihe verbunden ist, liegt an der Mündung des von zahlreichen Brücken überspannten Water of L. in den Forth, ist im ältern Stadtteil eng und winklig gebaut, aber erfüllt vom Treiben des lebhaftesten Handelsverkehrs, hat 25 Kirchen (darunter zwei aus dem 15. Jahrh.), ein Zollamt, eine Gerichtshalle, ein Stadthaus, eine Börse, eine Kornbörse, ein Versorgungshaus für Seeleute (seit 1555), ein Seemannsheim (1883–84 neu erbaul), eine lateinische Schule, ein Handwerkerinstitut, eine Bibliothek, mehrere Krankenhäuser und (1901) 76,667 Einw. Die »Links« sind seit 1858 in einen Park umgewandelt. Der Hafen wird durch die Mündung des Flusses gebildet, dessen Einfahrt durch zwei Dämme (1076 und 952m lang) geschützt und durch ein Fort verteidigt wird. Er enthält sieben nasse Docks (zusammen mit 6000 m Kailänge). Die industrielle Tätigkeit erstreckt sich auf den Bau von Maschinen und Schiffen (1901 wurden 10 Schiffe von 2561 Ton. gebaut), die Fabrikation von Seilerwaren, Gummi- und Guttaperchawaren, Chemikalien, Seife und Glas, Zuckersiederei, Brauerei, Mühlenindustrie und Holzsägerei. Jahrhundertelang war L. der Haupthafen Schottlands. Zur Ausfuhr gelangen jetzt namentlich Steinkohlen, Eisen, Maschinen, Chemikalien, Baumwoll- und Leinwaren, Spirituosen; zur Einfuhr Getreide, Holz. Wein, Zucker, Tabak, Garne, Salpeter, Petroleum. 1901 liefen 4138 Schiffe (darunter 3491 Dampfschiffe) von 1,638,362 Ton. ein. Zum Hafen gehören (1901) 191 Seeschiffe von 107,503 T. Gehalt und 359 Fischerboote. Wert der Einfuhr vom Ausland (1900) 12,931,781 Pfd. Sterl., der Ausfuhr britischer Produkte 5,134,471 Pfd. Sterl. L. steht in Dampferverbindung mit London, Hull, Newcastle, Aberdeen, den Ostseehäfen und New York. Es ist Sitz eines deutschen Konsuls. L. wird als Inverleith zuerst 1128 urkundlich erwähnt.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.