Lamsdorff

Lamsdorff

Lamsdorff, Wladimir Nikolajewitsch, Graf von, russ. Staatsmann, geb. 1845 aus einem ursprünglich westfälischen Adelsgeschlecht v. d. Wenge, das 1817 den Titel der Grafen von Lambsdorff erhielt, wurde im Alexander-Lyzeum, der Diplomatenschule, erzogen, darauf 1866 dem Ministerium des Auswärtigen zugeteilt, 1872 zweiter und 1875 erster Sekretär der Kanzlei des Ministeriums, begleitete den Fürsten Gortschakow 1878 zum Berliner Kongreß, war gewöhnlich dem Zaren bei seinem Sommeraufenthalt und seinen Reisen als diplomatischer Beirat beigegeben, ward 1882 Direktor der Kanzlei, 1886 Vortragender Rat und im Januar 1897 unter Murawiew Ministergehilfe. Nach Murawiews Tod 21. Juni 1900 wurde er zum Verweser und 6. Jan. 1901 zum wirklichen Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt. Einer seiner Haupterfolge war Ende 1902 das Abkommen mit Österreich-Ungarn zur Schlichtung der Balkanwirren, wobei er persönlich in Sofia (26.–28. Dez.) die mazedonische Frage friedlich zu lösen bestrebt war. Das Einvernehmen der beiden Mächte, deren Kaiser 3. Okt. 1903 in Mürzsteg zusammentrafen, zeigte sich in der Note, die am 5. Okt. von beiden identisch an die Pforte gerichtet ward. 1904 gelang es L., die übermäßigen Vollmachten des Statthalters Alexejew in Ostasien einzuschränken, nicht aber, den Frieden mit Japan zu erhalten.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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