- Laminarĭa
Laminarĭa Lamour. (Riementang, Blatttang), Algengattung aus der Ordnung der Braunalgen (Phaeophyceae), Meergewächse mit wurzelartigem Haftorgan und gestieltem, lederartigem, blattähnlichem Thallus, auf welchem die einfächerigen Sporangten unregelmäßig verteilt sind.
Die 30 Arten sind fast sämtlich in den Meeren der kältern Zone der nördlichen Halbkugel einheimisch und gehören zu den größern Algenformen. L. saccharina Lamaur. (Zuckertang, Zuckerriementang, s. Tafel »Algen I«, Fig. 19), bis 2 m lang, 3–22 cm breit, linealisch oder länglich, ganz, mit rundem Stiel, grünlich oder olivenbraun, in den nördlichen Meeren, besonders in der Nordsee und Ostsee, ist reich an Mannit, der beim Trocknen als ein weißliches, süß schmeckendes Pulver auswittert und in Norwegen zur Darstellung eines Sirups benutzt wird. In Island, Irland und Schottland wird die Pflanze jung als Salat und Gemüse gegessen. L. digitata Lamour. (handförmiger Riementang, s. Tafel »Algen I«, Fig. 18), 1,2 bis 3,5 m lang, mit zylindrischem Stiel und handförmig gelapptem, flachem Blatt, das alljährlich durch einen Vegetationspunkt am obern Ende des Stiels erneuert wird, im nördlichen Teil des Atlantischen Ozeans, im Eismeer, in der Nordsee, ebenfalls reich an Mannit, dient in Schottland nebst andern Tangen zur Bereitung des Kelps. Die dicken, steifen Stiele, besonders der Varietät L. Cloustoni Edm. (s. Abbildung, S. 79), benutzt man als Sonden zu chirurgischen Zwecken, besonders zur Erweiterung von Öffnungen, weil die abgedrechselten hornartigen Stiele beim Feuchtwerden ihren Durchmesser durch Aufquellen fast um das Dreifache vergrößern (vgl. Dilatation). L. esculenta Lyngb. (Alaria esculenta Grev., eßbarer Flügeltang, s. Tafel »Algen I«, Fig. 14), bis 6 m lang, 5–22 cm breit, mit 11–22 cm langem Stiel, der sich als Mittelrippe in den lanzettförmigen, fiederförmig zerschlitzten Thallus fortsetzt, im Atlantischen und Stillen Ozean häufig, wird auf den Färöern als Gemüse gegessen. Die Abbildung von L. Bongardiana P. et R. ist auf Tafel »Algen I«, Fig. 6, gegeben.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.