Argon

Argon

Argon (griech., »untätig«), gasförmiger Bestandteil der Atmosphäre, wird als Rückstand erhalten, wenn man den Sauerstoff der Luft durch glühendes Kupferoxyd, Wasser und Kohlensäure durch Phosphorsäureanhydrid und Natronkalk und den Stickstoff durch glühendes Magnesium oder Lithium absorbieren läßt. Auch verwandelt man den Stickstoff bei Anwesenheit von Sauerstoff durch den elektrischen Funken in salpetrige Säure, die durch Kalilauge absorbiert wird. Noch vorhandenen Sauerstoff entfernt man durch Verpuffen mit Wasserstoff. In der Atmosphäre findet sich konstant 0,942 Proz. A., in der Luft der Ackererde etwas weniger infolge der Löslichkeit des Argons in Wasser. Entsprechend dieser Löslichkeit findet sich A. angereichert in den Gasen des Regenwassers und im Meer- und Flußwasser. A. findet sich auch in manchen Mineralien u. Mineralquellen; das Gas einer Quelle bei Perchtoldsdorf enthält 1,1, das der Badequelle von Vöslau 1,8, das der Quellen von Buxton 2 Proz. A. A. ist ein farb- und geruchloses Gas vom spez. Gew. 1,376, es besitzt ein glänzendes Spektrum, läßt sich zu einer farblosen Flüssigkeit verdichten, die bei -186,9° siedet und dabei ein spezifisches Gewicht von 1,5 besitzt. Der Schmelzpunkt liegt bei 189,6°, der kritische Druck ist 50,6 Atmosphären, die kritische Temperatur ca. -121°. In Wasser lösen sich bei 12°: 3,94 Volumprozent (2,5mal soviel wie Stickstoff). A. ist ein ein atomiges Gas, Molekular- und Atomgewicht sind identisch, und das Atomgewicht ist 39,92 In chemischer Hinsicht zeigt sich A. höchst indifferent, es reagiert mit keinem der gewöhnlichen Körper; durch glühendes Magnesium wird es langsam und in sehr geringer Menge absorbiert. Unter dem Einfluß der stillen elektrischen Entladung verbindet sich A. über Quecksilber mit Benzol, Toluol, Schwefelkohlenstoff etc. Aus letzterer Verbindung kann A. wieder abgeschieden werden. A. wurde 1895 von Rayleygh und Ramsay entdeckt, als sie gefunden hatten, daß der aus atmosphärischer Luft abgeschiedene »Stickstoff« stets spezifisch schwerer war als der aus unzweifelhaft einheitlichen Verbindungen erhaltene reine Stickstoff. Indes hatte bereits Cavendish das Gas in Händen, von dem er sagt, daß es nicht mehr als 1/120 der untersuchten phlogistisierten Luft (Stickstoff) betrage. Vgl. Mugdan, A. und Helium (Stuttg. 1896).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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