Kjelzy [1]

Kjelzy [1]

Kjelzy (poln. Kielce), russisch-poln. Gouvernement (s. Karte »Westrußland« beim Art. »Polen«), grenzt im N. und O. an Radom, im W. an Petrokow, im S. an Galizien und ist mit 10,093 qkm (183,3 QM.) das kleinste unter den polnischen Gouvernements. Das Land wird von O. nach W. von den äußersten Ausläufern der Karpathen durchzogen und bildet den schönsten Teil Polens. Die bedeutendsten Flüsse, die Pilica, Nida, Nidshica, Shreniawa, Przemsza, gehören zum Wassersystem der Weichsel, die in einer Länge von 47 km die Grenze gegen Galizien bildet. Auch befindet sich hier das Quellgebiet der Warthe. Das Klima ist gemäßigt. Die Bevölkerung, (1897) 763,746 Personen, 76 auf das QKilometer, besteht vorwiegend aus Polen und ist mit 88 Proz. römisch-katholisch, mit 11 Proz. jüdisch. Der Ackerbau bildet die hauptsächlichste Beschäftigung. Die kulturfähige Fläche wird auf 884,406 Hektar berechnet, wovon auf Ackerland 472,095 Hektar kommen. Obst- und Gemüsegärten haben fast alle Dörfer, und in den an Galizien grenzenden Teilen wird die Gartenwirtschaft sogar in größerm Stil betrieben. Zuckerrübenbau findet man in den Kreisen Pintschow und Stopniza. Einige Bedeutung hat die Hüttenindustrie. 1897 wurden 5933 Ton. Eisen und 126,000 kg Schwefel gewonnen. In dem Kreise Stopniza finden sich in Busko und Solec Schwefelsalzquellen. Der Wert der gesamten industriellen Produktion beziffert sich bei 193 gewerblichen Anlagen auf etwa 2 Mill. Rubel. K. zerfällt in 7 Kreise: Andrejew (poln. Jendrzejow), K., Mjechow, Olkusch, Pintschow, Stopniza, Wloschtschow.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Kjelzy [2] — Kjelzy (poln. Kielce), Hauptstadt des gleichnamigen russ. Gouvernements (s. oben), an der Eisenbahn Iwangorod Dombrowa, von hohen Bergen umschlossen, hat eine Kollegiatstifts und mehrere andre Kirchen, ein bischöfliches Seminar, zwei Gymnasien,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kjelzy — Kjelzy, Gouvernement in Russ. Polen (Weichselgouvernements), 10.093 qkm, 761.995 E., zerfällt in sieben Kreise. – Die Hauptstadt K. (poln. Kielce), an der Silniza, 23.355 E …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Russisches Reich — (hierzu die Übersichtskarte »Europäisches Rußland« und Spezialkarte »Mittleres Rußland«), ein Kaisertum, das den ganzen Osten Europas, dazu den Norden und einen Teil der Mitte Asiens einnimmt, d.h. ein Sechstel alles festen Bodens auf der Erde,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Andréjew — Andréjew, Kreisort im russisch poln. Gouv. Kjelzy, an der Eisenbahn Iwangorod Dombrowo, mit Lehrerseminar und (1897) 5010 Einw …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Chmielnik — Chmielnik, 1) Stadt im russisch poln. Gouv. Kjelzy, Kreis Stopniza, mit 2 Kirchen, einer Synagoge und (1897) 6943 Einw. (viele Juden). In der Nähe sehr beträchtliche Kupfer und Bleibergwerke und Eisengruben. – 2) Stadt im Kreis Litin des russ.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dygasiúski — Dygasiúski, Adolf, poln. Schriftsteller, geb. 1839 im russisch poln. Gouv. Kjelzy, gest. im Juni 1902, studierte in Warschau, wo er auch später seinen Wohnsitz nahm. Er ist besonders bekannt durch seine Novellen (Warschau 1884 u. 1888), denen er… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dzialoszice — (spr. schīze), Stadt im russisch poln. Gouv. Kjelzy, Kreis Pinczow, mit (1897) 5489 Einw …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kielce — Kielce, Gouvernement und Stadt, s. Kjelzy …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kliszow — (Klissow), Dorf im russisch poln. Gouv. Kjelzy, an der Nida (zur Weichsel), nördlich von Pintschow. Hier 19. Juli 1702 Sieg Karls XII. über die Polen und Sachsen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Mjechow — (poln. Miechow), Kreisstadt im russisch poln. Gouv. Kjelzy, an der Mjechowka und der Eisenbahn Iwangorod Dombrowa, mit (1900) 4090 Einwohnern …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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