- Kaliumoxyde
Kaliumoxyde. Beim Erhitzen von Kalium unter beschränktem Luftzutritt, auch beim Erhitzen von Kaliumoxyd mit Kalium entsteht Kaliumsuboxyd (Kaliumquadrantoxyd) K4O als bläulichgraue oder blaue, nicht metallglänzende, leicht schmelzbare Masse, die beim Glühen unter Luftabschluß in Kalium und Kaliumoxyd zerfällt, an der Luft schon bei 20–25° zu Kaliumsuperoxyd verbrennt und mit Wasser Kaliumhydroxyd bildet. Kaliumoxyd (Kali) K2O entsteht beim Erhitzen von Kalium in trockner, kohlensäurefreier Luft, beim Erhitzen von 2 Atomen Kalium mit 1 Molekül Wasser oder von 1 Atom Kalium mit 1 Molekül Kaliumhydroxyd. Es ist grau, geruchlos, spez. Gew. 2,656, schmilzt bei starker Rotglut, verdampft bei sehr hoher Temperatur, gibt mit Wasser unter Feuererscheinung Kaliumhydroxyd KOH, wird durch Kohle bei Weißglut vollständig reduziert und gibt beim Erhitzen mit Chlor Kaliumchlorid und Sauerstoff. Kaliumsuperoxyd (Kaliumtetroxyd) K2O4 entsteht beim Verbrennen von Kalium an der Luft, in Stickoxydul und Stickoxyd bei 60–80°, bei starkem Glühen der andern Oxyde und des Kaliumhydroxyds in trocknem Sauerstoff, beim Erhitzen von Kalium mit Salpeter oder einigen Metalloxyden. Es bildet ein amorphes, gelbes Pulver, schmilzt bei Rotglut zu einer schwarzen, durchsichtigen Flüssigkeit und erstarrt kristallinisch. Bei Weißglut zerfällt es in Kali und Sauerstoff. Es zerfließt in feuchter Luft unter Entwickelung von Sauerstoff und gibt mit Wasser unter Aufbrausen Sauerstoff, Kaliumhydroxyd und Wasserstoffsuperoxyd.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.