Hochstetter

Hochstetter

Hochstetter, 1) Ferdinand von, Geograph und Geolog, geb. 30. April 1829 in Eßlingen, gest. 18. Juli 1884 in Oberdöbling bei Wien, Sohn des um die Naturwissenschaft, besonders die Botanik, verdienten Stadtpfarrers Christian Friedrich H. (gest. 20. Febr. 1860), studierte in Maulbronn und Tübingen Theologie, namentlich aber Naturwissenschaft, beteiligte sich an den Arbeiten der Geologischen Reichsanstalt in Wien und habilitierte sich 1856 als Privatdozent an der dortigen Universität. 1857 schiffte er sich auf der Novara ein, verließ aber die Expedition in Neuseeland und widmete der Nord- und Südinsel ein eingehendes Studium. 1860 wurde er Professor der Mineralogie und Geologie am polytechnischen Institut in Wien und 1867 Präsident der Geographischen Gesellschaft daselbst. Er bereiste 1863 die Schweiz und Italien, 1869 die Türkei, 1872 Rußland und den Ural, wurde 1876 Intendant des naturhistorischen Hofmuseums, 1877 Direktor des Hofmineralienkabinetts und der anthropologisch-ethnographischen Hofsammlung, die als seine Schöpfung zu betrachten ist, 1878 Obmann der prähistorischen Kommission der Akademie der Wissenschaften. 1881 trat er von seinem Lehramt zurück. Er schrieb: »Karlsbad, seine geognostischen Verhältnisse und seine Quellen« (Karlsb. 1856); »Über die Lage der Karlsbader Thermen« (Wien 1856); »Madeira« (das. 1861); »Die ausgestorbenen Riesenvögel von Neuseeland« (das. 1862); »Neuseeland« (Stuttg. 1863; engl. von Sauter, mit Zusätzen vom Verfasser, das. 1867); »Topographisch-geologischer Atlas von Neuseeland« (mit Petermann, Gotha 1863); »Geologie von Neuseeland« (Wien 1864); »Paläontologie von Neuseeland« (das. 1865); »Geologische Beobachtungen auf der Novara-Reise 1857–1859« (das. 1866); »Die geologischen Verhältnisse des östlichen Teiles der europäischen Türkei« (das. 1870 u. 1873); »Über den Ural« (Berl. 1873); »Geologische Bilder der Vorwelt und der Jetztwelt« (Eßlingen 1873); »Die feste Erdrinde nach ihrer Zusammensetzung, ihrem Bau und ihrer Bildung« (in Hanns »Allgemeiner Erdkunde«, 4. Aufl., Prag 1884); »Asien, seine Zukunftsbahnen und seine Kohlenschätze« (Wien 1876); mit A. Bisching: »Leitfaden der Mineralogie« (15. Aufl. mit Toula, das. 1901). Zum zweiten Bande des Werkes »Die zweite deutsche Nordpolfahrt« (Leipz. 1875) lieferte H. die »geologische Übersichtskarte von Ostgrönland«. Hochstetters »Gesammelte Reiseberichte von der Erdumsegelung der Fregatte Novara« gab v. Haardt (Wien 1885) heraus. Vgl. Heger in den »Mitteilungen der k. k. Geographischen Gesellschaft in Wien« (1884, Heft 8, mit Bibliographie).

2) W., Botaniker, s. Hochst.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Höchstetter — ist der Name eines Patriziergeschlechts aus Augsburg. Die Höchstetter waren Nachkommen staufischer Ministerialen aus Höchstädt an der Donau, die ersten urkundlichen Erwähnungen entstammen dem Ende des 13. Jahrhunderts. Unter Ulrich V. vollzog… …   Deutsch Wikipedia

  • Hochstetter — ist der Name von Andreas Adam Hochstetter (1688 1717), lutherischer Theologe, Hochschullehrer in Tübingen Astrid Hochstetter (* 1979), deutsche Eiskunstläuferin Carl Christian Hochstetter (1818−1880), deutscher Chemiker und Unternehmer Christian… …   Deutsch Wikipedia

  • Hochstetter — Hochstetter, Ferd. von, Geolog, Geograph und Reisender, Sohn des um die Botanik verdienten Prof. und Stadtpfarrers Christian Friedrich H. (gest. 10. Febr. 1860), geb. 30. April 1829 zu Eßlingen, Mitglied der Novara Expedition (1857 59), 1860 81… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Hochstetter — The family of Höchstetter (also rendered Hechstetter or Hochstetter) [ [http://austroarchiv.com/joomla/content/view/594/27/ Höchstetter von Scheibenegg, from Hohenbühel Beiträge zur Geschichte des Tiroler Adels , 1891] ] from Höchstädt near the… …   Wikipedia

  • Hochstetter's Frog — Taxobox name = Hochstetter s frog status = VU | status system = IUCN3.1 trend = down image width = 220px regnum = Animalia phylum = Chordata classis = Amphibia ordo = Anura familia = Leiopelmatidae genus = Leiopelma species = L. hochstetteri… …   Wikipedia

  • Ferdinand von Hochstetter — Ferdinand Hochstetter, Lithographie von Adolf Dauthage, 1857 …   Deutsch Wikipedia

  • Ferdinand Hochstetter — Christian Gottlob Ferdinand Ritter von Hochstetter (* 30. April 1829 in Esslingen am Neckar; † 18. Juli 1884 in Wien) war ein Geograph, Geologe, Naturforscher und Entdecker. Der Sohn des Esslinger Stadtpfarrers Christian Ferdinand Friedrich… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Ferdinand Hochstetter — Christian Ferdinand Friedrich Hochstetter (* 16. Februar 1787 in Stuttgart; † 20. Februar 1860 in Reutlingen) war ein deutscher Botaniker und Stadtpfarrer von Esslingen am Neckar. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Hochst.“.… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Friedrich Hochstetter — Christian Ferdinand Friedrich Hochstetter (* 16. Februar 1787 in Stuttgart; † 20. Februar 1860 in Reutlingen) war ein deutscher Botaniker und Stadtpfarrer von Esslingen am Neckar. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Hochst.“.… …   Deutsch Wikipedia

  • Ferdinand von Hochstetter — F. C. R. v.Hochstetter Nom …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”