Hachette

Hachette

Hachette (spr. aschétt'), 1) Jeanne, franz. Mädchen aus Beauvais, geb. um 1454, zeichnete sich 27. Juni 1474, als Karl der Kühne diese Stadt überrumpeln wollte, bei der Verteidigung aus und entriß einem burgundischen Fahnenträger die schon aufgepflanzte Standarte. Zur Erinnerung wurde alljährlich 27. Juni eine Prozession, seit 1851 eine weltliche Feier in Beauvais vor dem Rathaus abgehalten, vor dem seit 1851 ein Denkmal der Heldin steht; auch im Luxembourg-Garten in Paris steht eine Marmorstatue von ihr.

2) Louis Christophe, Begründer einer der größten Buchhandlungen Frankreichs, geb. 5. Mai 1800 in Rethel (Ardennen), gest. 31. Juli 1864, bildete sich auf der Pariser École normale supérieure für den Lehrerberuf vor, gab diesen aber 1823 auf und eröffnete 1826, obwohl fast mittellos, in Paris eine Buchhandlung, die sich die Hebung des Unterrichtswesens und der Volksbildung durch Herausgabe von Hand- und Lehrbüchern, pädagogischen Zeitschriften, französischen, griechischen und lateinischen Klassikern mit Noten von namhaften Gelehrten, Wörterbüchern etc. zum Zweck setzte. Unter anderm ließ er seit 1863 Littrés großes Wörterbuch der französischen Sprache erscheinen. Seit 1850 fügte H. in Verbindung mit seinen Schwiegersöhnen Louis Breton (gest. 1883) und Emile Templier (gest. 1891), seit 1863 auch mit seinem Sohn Jean Georges H. (s. unten) unter der Firma Hachette u. Komp. seinen Verlagswerken auch belletristische und illustrierte hinzu, wie die »Bibliothèque variée«, die »Bibliothèque des meilleurs romans étrangers«, die »Bibliothèque populaire«, die »Bibliothèque rose illustrée«, die »Bibliothèque des merveilles«, die »Collections des guides itinéraires« (von Joanne u. a.), die der Länder- und Völkerkunde gewidmete, vorzüglich illustrierte Zeitschrift »Tour du Monde«, die »Petite bibliothèque de la famille«, das »Journal de la Jeunesse« u. a. Daneben verfaßte er als Mitglied des Comptoir d'escompte, der Pariser Handelskammer und der öffentlichen Wohltätigkeitsanstalten zahlreiche Aufsätze und Gutachten und war unermüdlich für den Schutz des literarischen und artistischen Eigentums tätig. Nach dem Tode Jean Georges Hachettes (geb. 1838, gest. 15. Dez. 1892), der seit 1878 Präsident des Cercle de la librairie et l'imprimerie war, sind gegenwärtig Besitzer des Geschäfts René Fouret (seit 1870), Guillaume Breton (seit 1883), R. Desclosières (seit 1886), E. Fouret und Louis Hachette (seit 1898).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Hachette —   [a ʃɛt], französischer Medienkonzern; 1826 als Verlagsbuchhandlung in Paris von Louis Christophe Hachette (* 1800, ✝ 1864) gegründet; 1992 fusionierte Hachette mit dem französischen Elektronikunternehmen Matra zu Matra Hachette. Dieser in den… …   Universal-Lexikon

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  • Hachette — (spr. aschétt), Louis Christophe, Buchhändler, geb. 5. Mai 1800 zu Rethel, gest. 31. Juli 1864, gründete 1826 in Paris eine Verlagsbuchhandlung mit technischen Zweigen, die an seine Söhne, Schwiegersöhne etc. unter der Firma »Hachette & Cie.«… …   Kleines Konversations-Lexikon

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  • Hachette — (fr., spr. Haschett), d.i. Axt, od. Fourquet (spr. Furkäh), d.i. Gabel, Beiname von Jeanne Lainée, Gattin von Colin Pillon; stellte sich, während der Belagerung von Beauvais durch den Herzog Karl den Kühnen von Burgund 1472, mit einer Axt od.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hachette — (–schett), Weib, das bei der Belagerung von Beauvais durch Karl den Kühnen von Burgund einen Sturm an der Spitze der Weiber zurücktrieb, daher bei einer Prozession am 10. Juli die Weiber den Vortritt hatten …   Herders Conversations-Lexikon

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