- Goldcyanīde
Goldcyanīde. Goldmonocyanid (Aurocyanid, Goldcyanür) AuCN entsteht bei Zersetzung des Tricyanid, aus Goldhydroxyd und Blausäure, aus Kaliumgoldcyanür und Salzsäure. Es bildet ein mikrokristallinisches gelbes Pulver, ist geruch- und geschmacklos, trocken luftbeständig, färbt sich im feuchten Zustand am Licht grünlich, ist unlöslich in Wasser, Alkohol und Äther, zerfällt beim Erhitzen in Gold und Cyan, löst sich in Cyankalium als Kaliumgoldcyanür AuCN.KCN. Dies entsteht auch beim Lösen von feinverteiltem Gold oder Knallgold in Cyankalium; es bildet farblose Kristalle, schmeckt salzig-süßlich, dann metallisch, löst sich in Wasser, wenig in Alkohol und wird durch Säuren zersetzt. Man benutzte Goldcyanür früher bei Skrofulose, Tuberkulose und Amenorrhöe. Goldtricyanid (Auricyanid, Goldcyanid, Cyangold) Au(CN)3 wird aus Kaliumgoldcyanid, das beim Auflösen von neutralem Goldchlorid in Cyankalium entsteht, durch Säuren gefällt. Es bildet große, farblose, luftbeständige Kristalle mit 3 Molekülen Kristallwasser, ist leicht löslich in Wasser, Alkohol und Äther, schmilzt bei 50° und zerfällt beim stärkern Erhitzen in Cyan und Gold. Kaliumgoldcyanid (Auro-Kalium cyanatum) Au(CN)3.KCN+11/2H2O bildet große, farblose Kristalle, löst sich in Wasser, wenig in Alkohol, wird bei 200° wasserfrei und zersetzt sich in höherer Temperatur. Es ist ein außerordentlich starkes Bakteriengift und wurde gegen Lungentuberkulose empfohlen. Jetzt benutzt man es bei der galvanischen Vergoldung, auch spielen die G. eine Rolle bei der Gewinnung des Goldes.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.