- Gaedertz
Gaedertz, 1) Theodor, Kunstschriftsteller, geb. 6. Dez. 1815 in Lübeck, gest. daselbst 22. Nov. 1903, war hier anfangs als Rechtsanwalt und seit 1871 als erster Verwaltungsbeamter des Land- und Stadtamts tätig und begründete, seit 1846 Direktor des Lübecker Kunstvereins, mit Mertens, dem Direktor des Bremer Kunstvereins, 1850 den Norddeutschen Gesamtverein. Er schrieb: »Adr. van Ostade. Sein Leben und seine Kunst« (Lübeck 1869); »Hans Holbein der jüngere und seine Madonna des Bürgermeisters Meyer« (das. 1872); »Rubens und die Rubensfeier in Antwerpen« (Leipz. 1878); »Hans Memling und dessen Altarschrein in Lübeck« (das. 1883); »Kunststreifzüge«, gesammelte Aufsätze (das. 1890); »Der Altarschrein von Hans Memling im Dom zu Lübeck« (1901); »Joh. Kemmer, der Meister des St. Olavaltars in der Marienkirche zu Lübeck« (1901).
2) Karl Theodor, Sohn des vorigen, geb. 8. Jan. 1855 in Lübeck, studierte Philologie, war von 1880 bis 1903 Beamter der königlichen Bibliothek zu Berlin und wurde 1903 als Oberbibliothekar nach Greifswald versetzt. Er machte sich durch mehrere literargeschichtliche Arbeiten bekannt, wie: »Gabriel Rollenhagen« (Leipz. 1881), »Johann Rist als niederdeutscher Dramatiker« (das. 1882), »Das niederdeutsche Schauspiel« (Berl. 1884, 2 Bde.) und einige plattdeutsche Dichtungen (»Julklapp«, Hamb. 1879, 3. Aufl. 1899; »Eine Komödie«, Schwank, 2. Aufl., Berl. 1881). Außerdem veröffentlichte er: »Fritz Reuter-Reliquien« (Wism. 1885, 2. Aufl. 1900); »Emanuel Geibel-Denkwürdigkeiten« (Berl. 1886); »Goethes Minchen, auf Grund ungedruckter Briefe geschildert« (Brem. 1887, 2. Aufl. 1889); »Zur Kenntnis der altenglischen Bühne« (das. 1888); »Goethe und Maler Kolbe« (das. 1889); »Fritz Reuter-Studien« (Wism. 1890); »Friedrich d. Gr. und General Chasot« (Brem. 1893); »Aus Fritz Reuters jungen und alten Tagen« (Wism. 1897 bis 1901, 3 Bde.; Bd. 1 in 3. Aufl. 1899); »Fürst Bismarck und Fritz Reuter« (das. 1898); »Silhouetten zu F. Reuters Stromtid« (das. 1903); »Emanuel Geibel, Sänger der Liebe, Herold des Reiches« (Leipz. 1897); »Bei Goethe zu Gaste« (das. 1900); »Was ich am Wege fand. Blätter und Bilder aus Literatur, Kunst und Leben« (das. 1902) u. a.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.