Erskine

Erskine

Erskine (spr. örskīn), 1) John E., Baron von Dun, einer der Vorkämpfer der Reformation in Schottland, geb. 1509, gest. 1591, machte sein Schloß zu einem Sammelplatz von protestantischen Gelehrten, die er aus Schottland und Frankreich herbeizog. 1547 schlug er den Angriff der Engländer auf Schottland zurück, 1556 wurde auf seinem Schloß eine Verbindung geschlossen, in der man den Ursprung der eigentümlichen schottischen Kirche gefunden hat. An dem Bürgerkrieg von 1559 nahm E. tätigen Anteil. Seit 1564 leitete er wiederholt die Generalversammlungen der schottischen Kirche.

2) Thomas, Lord, einer der ausgezeichnetsten Sachwalter Englands, geb. 21. Jan. 1750 in Edinburg als dritter Sohn des schottischen Grafen Buchan, gest. 17. Nov. 1823 in Almondell bei Edinburg, ging 1768 als Midshipman nach Indien, trat sodann als Fähnrich in ein Infanterieregiment, studierte von 1775 an noch die Rechte, ward schon 1778 unter die Barristers aufgenommen und wurde in den bedeutendsten politischen Prozessen, welche die Regierung damals einleitete, von den Verfolgten zum Rechtsbeistand gewählt. Das Amt eines Generalprokurators des Prinzen von Wales verlor er 1792 durch seine Verteidigung des Thom. Paine (s.d.), des Verfassers der berühmten Schrift »Rights of man«. Seit 1783 Parlamentsmitglied, seit 1806 Peer von Schottland, gehörte er unausgesetzt zur liberalen Opposition. Während der kurzen Verwaltung Grenvilles war er Lord-Kanzler. Seine Schrift »A view of the causes and consequences of the present war with France« (Lond. 1767), worin er die Prinzipien der französischen Revolution verfocht, erlebte 48 Auflagen. Seine Reden erschienen gesammelt London 1803, 6 Bde.; in neuer Ausgabe von Lord Brougham, 1847 (4 Bde.) und in Auswahl mit Biographie von Walford, 1880. Auch schrieb er anonym einen politischen Roman: »Armata« (Lond. 1817, 2 Bde.). Vgl. Duméril, Lord E., étude (Par. 1883). – Sein zweiter Sohn und Erbe, Lord David Montagu, geb. 1777, gest. 19. März 1855 in Butlers Green (Sussex), 1806–4809 Gesandter in Washington, ging 1825 als solcher nach Stuttgart, 1828 nach München.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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