Ekel

Ekel

Ekel (Übelkeit, Übelsein, Nausea), eigentümliches unangenehmes Gefühl, äußert sich in physischer Beziehung vorzugsweise als Widerwille gegen Speisen und Getränke. Der E., der dem Erbrechen vorausgeht, ist ein Muskelgemeingefühl und beruht auf der Wahrnehmung unordentlicher Zusammenziehungen in den Muskeln des Gaumens und Rachens. Solche Muskelzusammenziehungen werden meistens reflektorisch durch widerliche Gerüche oder Geschmacksempfindungen hervorgerufen, oder sie rühren von psychischen Ursachen her, namentlich von Gemütsaffekten. Außerdem verursachen E. viele Krankheiten der Verdauungsorgane, Magen- und Darmkatarrhe, Einklemmungen von Unterleibsbrüchen, Überfüllung des Magens mit Speisen oder Getränken, ferner manche Krankheiten des Gehirns und seiner Häute. Die Phantasie übt bei Erregung von E. einen großen Einfluß aus. Schaukeln und Fahren in einem Wagen ruft bei vielen Personen E. und Übelkeit hervor, und namentlich die Bewegungen des Schiffes erzeugen bei vielen, die zum erstenmal die See befahren, heftigen E., die sogen. nausea (Schiffskrankheit, v. griech. naus, Schiff). Vgl. Brechreiz, Erbrechen, Seekrankheit.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Ekel — Ekel …   Deutsch Wörterbuch

  • Ekel — Êkel, er, ste, adj. et adv. von dem vorigen Hauptworte. 1. Ekel erweckend, in der ersten und zweyten Bedeutung des Hauptwortes; bestimmter ekelhaft. Ein ekler Gegenstand, Less. Es ist ein ekler Anblick, wenn man eine Spinne die andere fressen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Ekel — ¹Ekel a) Abneigung, Abscheu, Widerwille; (geh.): Degout; (bildungsspr.): Antipathie. b) Überdruss, Übersättigung; (bildungsspr.): Ennui; (schweiz. ugs.): Verleider. ²Ekel unangenehmer Mensch; (ugs.) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Ekel — Sm std. (16. Jh.) Stammwort. Älter ist das Adjektiv ndd. ekel. Herkunft unklar. Vielleicht mit niederdeutschem Übergang von w zu g, gg, ch, k aus g. * aiw in gt. aiwiski, ae. æwisc f. Schande . Außergermanisch vermutlich gr. aĩschos n. Schande… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Ekel — Ekel, eigene Art des Gemeingefühls, zunächst als Widerwille gegen Speisen u. Getränke, überhaupt od. gegen gewisse Arten derselben, od. auch gegen Dinge sich äußernd, die, ohne eigentliche u. taugliche Nahrungsmittel zu sein, verschluckt werden… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ekel — Ekel, Widerwillen gegen Speisen, Getränke, bestimmte Gerüche u. Gegenstände. Er geht häufig vom Magen aus, ist mit Brechreiz verbunden, steigert sich bis zum Erbrechen und ist oft einer der sichersten Vorboten länger dauernder Krankheiten. –… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Ekel — ↑Degout …   Das große Fremdwörterbuch

  • ekel — (gehoben); ein ek|ler Geruch …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Ekel — Beispiele für Ekel Mimik. Abbildungen aus dem Buch Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren von Charles Darwin …   Deutsch Wikipedia

  • Ekel — Grauen; Abscheu; Widerwille; Abneigung; Aversion; Gräuel; Schrecken * * * Ekel [ e:kl̩], der; s: heftiger Widerwille (der häufig durch Geruch, Geschmack oder Aussehen ausgelöst wird): einen Ekel vor fettem Fleisch haben; sich voll Ekel von jmdm.… …   Universal-Lexikon

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