Zuidersee

Zuidersee

Zuidersee (Zuyderzee, spr. seudersee), der bedeutendste Busen der Nordsee an der niederländ. Küste (s. Karte »Niederlande«), wird von den Provinzen Nordholland, Utrecht, Gelderland, Overyssel und Friesland begrenzt und durch die im N. vorliegenden Inseln Texel, Vlieland, Terschelling und Ameland von der Nordsee getrennt und umfaßt 3139 qkm (57 QM.), mit Einschluß der Wadden 5250 qkm. In ihm liegen die Inseln Wieringen, Schokland, Urk und Marken. Der Z. war früher ein geschlossener See, bei den Römern Flevo, später Middelsee genannt, dessen nordwestliches Ufer zu Anfang des 13. Jahrh. von den Wellen verschlungen wurde, wie man aus der Lage der Inseln Texel und Vlieland und der Sandbänke schließt, die an seinem Eingang die Schifffahrt sehr unsicher machen. Unter den in den Z. sich ergießenden Flüssen ist die Yssel der größte. Die vielen Untiefen machen bei Stürmen die Fahrt auf dem Z. sehr gefährlich. Die Tiefe nimmt von S. nach N. zu; die mittlere Tiefe beträgt 3,5, die größte 5,9 m. Im SW. steht der Z. durch die Schleusen bei Schellingwonde (Oranienschleusen) mit dem Y in Verbindung. Seit 1848 sind mehrere Pläne für die Trockenlegung des ganzen Zuidersees oder eines Teils davon aufgetaucht. Das 1892 von C. Lely entworfene Projekt schlägt den Bau eines Dammes von 30 km Länge von Ewijk in Nordholland über Wieringen nach Piaam in Friesland vor; eine Schleuse bei Wieringen soll den Abfluß der zuströmenden Gewässer in die Nordsee ermöglichen. Im nördlichen Teile des so abgeschlossenen Raumes soll ein Binnensee von 1200 qkm Größe erhalten bleiben, der Rest des Zuidersees trocken gelegt und in 4 Polders umgewandelt werden. Die Gesamtkosten sind auf 189 Mill. Gulden, die Bauzeit ist auf 33 Jahre veranschlagt. Die Generalstaaten haben neuerdings ihre Zustimmung erteilt. Vgl. »De economische beteekenis van de afsluitingen drooglegging der Zuiderzee vom Zuiderzee-Verein« (2. Aufl. 1901); Stark, Op de Z. (Amsterd. 1897). Karten: 1: 150,000 (Amsterd. 1890), 1: 500,000 (von Beekman, Zutphen 1892).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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