Zuckerindustrie, Verein der deutschen

Zuckerindustrie, Verein der deutschen

Zuckerindustrie, Verein der deutschen, wurde unter dem Namen »Verein für die Rübenzuckerindustrie des Zollvereins« 1850 in Magdeburg gegründet, besitzt die Rechte einer juristischen Person und hat seinen Sitz in Berlin. Alle Besitzer von Rübenzuckerfabriken und Zuckerraffinerien des Deutschen Reiches sind berechtigt, dem Verein als Mitglieder beizutreten. Der Verein bildet aus seinen Mitgliedern eine Abteilung der Rohzuckerfabriken und eine Abteilung der Raffinerien. Erstere wird geleitet von einem aus 26 Vertretern von 26 Bezirken gewählten Ausschuß sowie einem Vorstand aus 5 Mitgliedern, die Abteilung der Raffinerien von einem Vorstand aus 10 Mitgliedern. Letztere Abteilung delegiert 8 Mitglieder in den Ausschuß des Gesamtvereins. Dieser Ausschuß besteht ferner aus je einem Vertreter der dem Verein angehörigen Zweigvereine und aus 10 von der jährlich stattfindenden Generalversammlung gewählten, im ganzen zur Zeit aus 35 Mitgliedern und ebensoviel Stellvertretern. Das Direktorium des Gesamtvereins besteht aus einem juristisch vorgebildeten Vorsitzenden und 4 Beiräten und je einem Vertreter der beiden Abteilungen des Vereins. Die Mitgliederbeiträge berechnen sich nach der Menge der in den Fabriken verarbeiteten Rüben, bez. Rohzucker oder Melasse. Der jährliche Etat schwankt zwischen 200,000 und 300,000 Mk. An Vermögen besitzt der Verein etwa 700,000 Mk. Der Verein besitzt das Recht, je ein Mitglied für den Eisenbahnrat und die Bezirkseisenbahnräte in Preußen zu präsentieren. Zweck des Vereins ist, die Rübenzuckerindustrie zu kräftigen und zu vervollkommnen und die Vertretung und Wahrung ihrer Interessen, besonders auch die Abwehr ungünstiger Bestrebungen in der Zoll- und Steuergesetzgebung. Der Verein unterhält einen Feuerversicherungsverband der Rübenzuckerfabriken, einen Haftpflichtverband, einen Beamtenversicherungsverband, der den Beamten der Vereinsmitglieder namhafte Zuschüsse zur Lebens-, Altersversicherung etc. gewährt, ein Institut für Zuckerindustrie in Berlin (jährlicher Kostenaufwand 50,000 Mk.), das zugleich Lehrinstitut, wissenschaftliche Forschungsanstalt und analytische Versuchsstation ist. Eine Vereinszeitschrift erscheint seit 1851 (s. oben). Der Verein unterstützt die landwirtschaftliche Versuchsstation in Bernburg, die Versuchsstation für Pflanzenschutz in Halle, hat ein Marggraf- und ein Achard-Stipendium, für Studierende gestiftet, und sucht die Entwickelung der Technik auch durch namhafte Preisausschreiben zu fördern.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Verein der Zuckerindustrie — Vorlage:Infobox Verband/Logo fehlt Verein der Zuckerindustrie Gründung 1850 (in Magdeburg) Ort Bonn Vorstand Dr. Hans Jörg Gebhard Horst Wilhelm Mewis Mitglieder 5 gebietliche Zusamm …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. — Logo des BDI Der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) ist ein Verein mit Sitz in Berlin (früher Köln). Als Spitzenorganisation im Bereich der Industrieunternehmen und industrienahen Dienstleister in Deutschland stellt er einen… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesverband der Deutschen Industrie — Rechtsform Eingetragener Verein Gründung …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie — Rechtsform Eingetragener Verein Gründung Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Verein Deutscher Zuckertechniker — (VDZ) Zweck: Förderung der technisch wissenschaftlichen und praktischen Arbeit Vorsitz: Axel Aumüller Gründungsdatum: 1891 Mitgliederzahl: ca. 600[1] Sitz …   Deutsch Wikipedia

  • Magdeburger Börse — Gebäude der Magdeburger Börse, Alter Markt Nr. 5 Die Magdeburger Börse war eine Börse in Magdeburg. Besondere Bedeutung erlangte sie für den Handel mit Zucker. Zeitweise gehörte sie in diesem Segment zu den drei großen Weltleitbörsen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Druckwasserförderer [2] — Druckwasserförderer, oft in Verbindung mit Saugwasserförderer (Bd. 3, S. 146 ff.), a) Hinsichtlich der Saug oder Pumpenbagger sei verwiesen auf [1]; b) über Ascheejektoren s. [2]; c) bezüglich Kohlepumpen s. [3]. [193] Für Spülentladung (z.B. von …   Lexikon der gesamten Technik

  • Maschinenfabrik Buckau R. Wolf — Die Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG (kurz Buckau Wolf) ist ein ehemaliges Maschinenbau Unternehmen mit Sitz in Magdeburg Buckau. Das Unternehmen entstand 1928 aus dem Zusammenschluss der R. Wolf AG mit der Maschinenfabrik Buckau AG. Später… …   Deutsch Wikipedia

  • Brunesguik — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Brunswiek — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”